NHL-Spieler oder Neulinge?
Der Nati-Kampf um die letzten WM-Tickets ist eröffnet

Der Kampf um die Plätze an der WM in Dänemark und Schweden geht in die Endphase. Im Rennen sind 13 Spieler, die noch keine WM bestritten haben und die man zum Teil nicht auf der Rechnung hatte.
Publiziert: 30.04.2025 um 20:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2025 um 20:46 Uhr
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13 Spieler ohne WM-Erfahrung sind noch im Nati-Kader. Im Bild jubeln zwei von ihnen: Simon Knak und Giancarlo Chanton (links).
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Verletzungen von einigen Stammspielern und das Forfait der drei NHL-Spieler Roman Josi, Philipp Kuraschew und Pius Suter haben die WM-Türe für andere Spieler geöffnet. So dürfte es in Herning (Dä), wo die Schweiz ab nächster Woche (Startspiel gegen Tschechien am Freitag) ihre Gruppenspiele bestreitet, zu WM-Debüts kommen. Denn im aktuellen 29-Mann-Kader sind noch 13 Spieler dabei, die über keine WM-Erfahrung verfügen.

Für die WM wird Patrick Fischer 25 Spieler melden können, wobei noch der eine oder andere NHL-Spieler dazukommen könnte. Stürmer Timo Meier und Verteidiger Jonas Siegenthaler sollten nach dem Playoff-Out von New Jersey gemäss Fischer dabei sein, sofern sie fit sind. Bei Devils-Captain Nico Hischier ist die Teilnahme derweil offen, da man ihm die Möglichkeit zu einem Timeout eingeräumt hat.

«Wir wollten ohnehin eine Blutauffrischung vornehmen. Und jetzt haben wir einige verletzte Stammspieler, die letztes Jahr immer dabei waren, was uns dies eigentlich vereinfacht», sagt Fischer. «Und die Jungs, die hier dabei sind und noch nie eine WM bestritten haben, sind unglaublich motiviert. Sie machen alles, dass sie in das Team kommen. Für mich sind sie WM-ready.»

In der Abwehr wird es eng für Neulinge

Neben Goalie-Dinosaurier Leonardo Genoni (37), der vor seiner elften WM steht, dürfen Stéphane Charlin (25, SCL Tigers) und Sandro Aeschlimann (30, Davos) mit ihrer ersten WM rechnen, sofern nicht noch Silberheld Akira Schmid (24), dessen Vegas Golden Knights derzeit noch in den NHL-Playoffs engagiert sind, einem der beiden einen Strich durch die Rechnung macht.

In der Abwehr sind es mit Tim Berni (25), Giancarlo Chanton (22), Roger Karrer (28, alle Servette), Dominik Egli (26, Frölunda) und Dario Wüthrich (25, Ambri) fünf Spieler, die noch nie WM-Luft geschnuppert haben. Für sie könnte es aber eng werden, wenn man bedenkt, dass Fischer acht Verteidiger mitnehmen wird und auf sieben Silberhelden (Siegenthaler, Dean Kukan, Christian Marti, Andrea Glauser, Romain Loeffel, Michael Fora und Sven Jung) zählen kann – und zudem noch JJ Moser von Tampa Bay dazustossen könnte. Auch wenn Fischer betont, dass die Spieler, die im letzten Frühling in Prag im Final standen, nicht automatisch gesetzt sind.

Im Sturm hingegen ist die Aussicht grösser, dass es der eine oder andere Neuling ins WM-Team schafft. Die Kandidaten sind Simon Knak (23, Davos), Dario Rohrbach (26, SCL Tigers), Nicolas Baechler (21, ZSC Lions), Sandro Schmid (24, Fribourg), Fabian Ritzmann (23, Bern) und Tyler Moy (29, SCRJ Lakers).

«Dieses Jahr wird es extrem hart»

Ohne weitere NHL-Verstärkungen müsste nur noch einer der 15 Stürmer im aktuellen Kader seinen Platz räumen. Es würde allerdings überraschen, wenn dies ausgerechnet Andres Ambühl (41) wäre, der am Donnerstag in Kloten gegen Schweden sein letztes Spiel auf Schweizer Eis bestreiten wird. Aus der NHL kommen neben Meier und Hischier nur noch Kevin Fiala und Nino Niederreiter infrage.

Das Aufgebot

Tor (3): Sandro Aeschlimann (Davos), Stéphane Charlin (SCL Tigers), Leonardo Genoni (Zug).

Verteidigung (11): Tim Berni (Genf-Servette), Giancarlo Chanton (Genf-Servette), Dominik Egli (Frölunda), Michael Fora (Davos), Andrea Glauser (Lausanne), Sven Jung (Davos), Roger Karrer (Genf-Servette), Dean Kukan (ZSC Lions), Romain Loeffel (Bern), Christian Marti (ZSC Lions), Dario Wüthrich (Ambri-Piotta).

Sturm (15): Andres Ambühl (Davos), Sven Andrighetto (ZSC Lions), Nicolas Baechler (ZSC Lions), Christoph Bertschy (Fribourg-Gottéron), Grégory Hofmann (Zug), Ken Jäger (Lausanne), Simon Knak (Davos), Denis Malgin (ZSC Lions), Tyler Moy (Rapperswil-Jona Lakers), Damien Riat (Lausanne), Fabian Ritzmann (Bern), Dario Rohrbach (SCL Tigers), Sandro Schmid (Fribourg-Gottéron), Sven Senteler (Zug), Samuel Walser (Fribourg-Gottéron).

Tor (3): Sandro Aeschlimann (Davos), Stéphane Charlin (SCL Tigers), Leonardo Genoni (Zug).

Verteidigung (11): Tim Berni (Genf-Servette), Giancarlo Chanton (Genf-Servette), Dominik Egli (Frölunda), Michael Fora (Davos), Andrea Glauser (Lausanne), Sven Jung (Davos), Roger Karrer (Genf-Servette), Dean Kukan (ZSC Lions), Romain Loeffel (Bern), Christian Marti (ZSC Lions), Dario Wüthrich (Ambri-Piotta).

Sturm (15): Andres Ambühl (Davos), Sven Andrighetto (ZSC Lions), Nicolas Baechler (ZSC Lions), Christoph Bertschy (Fribourg-Gottéron), Grégory Hofmann (Zug), Ken Jäger (Lausanne), Simon Knak (Davos), Denis Malgin (ZSC Lions), Tyler Moy (Rapperswil-Jona Lakers), Damien Riat (Lausanne), Fabian Ritzmann (Bern), Dario Rohrbach (SCL Tigers), Sandro Schmid (Fribourg-Gottéron), Sven Senteler (Zug), Samuel Walser (Fribourg-Gottéron).

Fischer hat Freude daran, wie sich einige «Nobodys» – bereits beim letzten Nati-Zusammenzug im Februar – präsentiert haben, vor allem in Sachen Tempo und Energie. Er ist bereit, den einen oder anderen von ihnen an der WM ins kalte Wasser zu werfen. «Aber ich bin sicher, sie werden alle bestehen», sagt der Zuger – und denkt dabei schon voraus: «Die zweite WM ist dann meistens einfacher als die erste. Bei der ersten ist vieles neu, und man ist ein bisschen scheu. Aber wir versuchen, sie gut zu unterstützen. Ich freue mich, dass neue Gesichter an die WM kommen.»

Nach den beiden Partien in Brünn (Tschechien) gegen Tschechien und Finnland am Wochenende wird der Nati-Coach einige Spieler nach Hause schicken müssen. «Ich denke, dieses Jahr wird es extrem hart, zu entscheiden. Aber es werden neue Spieler dabei sein. Es hängt natürlich auch noch ein bisschen davon ab, was in Nordamerika passiert.»

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