Damian Riat trifft spektakulär aus der Luft
0:32
Eishockey-Nati bodigt USA:Damian Riat trifft spektakulär aus der Luft

Das Power-Ranking nach dem WM-Sieg gegen die USA
Vor diesem Nati-Star dürfen wir uns verneigen

Resultate sind wichtig, Unterhaltung und Mumm aber auch: das Power-Ranking der Nati-Spieler an der WM in Schweden und Dänemark, geordnet nach Angriffslust, Esprit, Spektakel und Widerstandskraft.
Publiziert: 12.05.2025 um 22:05 Uhr
|
Aktualisiert: 12.05.2025 um 22:12 Uhr
1/6
Kommt, sieht und begeistert: Kevin Fiala.
Foto: keystone-sda.ch
RMS_Portrait_AUTOR_504.JPG
Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Dänemark wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung. 

1

Kevin Fiala, Stürmer, Note 6

Spezialist für Sofort-Einsätze nach Transatlantikreisen, beschert den Fans im Stadion und vor der Glotze technische Filetstücke, Kapriolen, Toe-Drags, No-Look-Pässe, Drehungen und Wendungen, lässt Gegner ins Leere laufen, trifft mindestens einmal den Pfosten und liefert dazu eine Torvorlage. Brillant. Verrät der Nation nach dem Spiel auch noch den (traurigen) Grund für die späte Anreise. Man darf sich vor diesem Mann verneigen.

«Meine Frau war schwanger, haben das Kind leider verloren»
1:49
FIala erklärt verspätete Reise:«Meine Frau war schwanger – haben das Kind leider verloren»
2

Tyler Moy, Stürmer, Note 5,5 (zuletzt 5,5)

Sitzt bei der Fiala-Gala in der ersten Reihe – zwar nicht als Zuschauer, aber an einen solchen Nebenspieler und seine Einlagen muss man sich auch erst einmal gewöhnen. Wird zwar nicht wie gegen Dänemark von Meier mit Torvorlagen bedient, legt dafür selbst für Fiala auf, der wiederum Siegenthaler bedient – 2:0!

3

Christian Marti, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

Sitzt mit Schädelbrummen auf der Tribüne, während seine Kollegen den Amerikanern drei Buden einschenken – ganz ohne Strafzölle. Dürfte sich insgeheim über seine Abwehrkollegen Siegenthaler und Kukan geärgert haben, die ihm in der Verteidiger-Skorerwertung mit je einem Torerfolg auf die Pelle rücken.

4

Nico Hischier, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Muss gegen die Yankees zwar ohne Skorerpunkt vom Eis, sorgt aber mit seiner Defensivkunst dafür, dass auch jeder Amerikaner punktlos bleibt. Ein Musterbeispiel für clevere Zweikampfführung – nicht mit der Brechstange, sondern mit Körperbeherrschung und Mobilität.

Hischier: Zweikämpfe nach Mass.
Foto: City-Press via Getty Images
5

Simon Knak, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

Wird vom Trainer aus der Rabatz-Clique mit Schmid und Baechler wegbefördert und treibt sein Unwesen nun mit den Lausanne-Spezis Jäger und Riat – was ihn aber nicht davon abhält, auch die US-Profis mit Krawall einzudecken. Verpasst sein erstes WM-Tor nur, weil Riats Ablenker (siehe: Riat) schon im Netz war – und nicht wie erst angenommen am Pfosten gelandet ist.

6

Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5,5 (5)

Veräppelt den US-Goalie mit einem verdeckten Schuss – der bedauernswerte Daccord sieht den Puck erst, als er schon wieder aus dem Tor kullert. Erleichtert die NHL-Cracks auf der anderen Seite regelmässig um den Puck, weil sein Stock in Zweikämpfen lang und länger wird. Kaum zu überspielen.

7

Dean Kukan, Verteidiger, Note 5,5 (5)

Krönt seine Meisterleistung mit dem Tor zum 3:0 – fast noch beeindruckender: Wie er im Hintergrund die Fäden zieht, das Tempo nach Belieben diktiert, variiert und die Amerikaner mit klugen Pässen ins Leere laufen lässt.

8

Damien Riat, Stürmer, Note 5,5 (5)

Wird vor seinem dritten Turniertreffer – dem 1:0 gegen die USA – rustikal abgeräumt. Stört ihn nicht im Geringsten: Direkt vors Tor, Bernis hüfthohe Vorlage mit der Schaufel abgelenkt, der Puck trudelt irgendwie rein. Wird kurz darauf erneut rustikal abgeräumt. Die Amerikaner eben.

9

Timo Meier, Stürmer, Note 5 (5)

Fühlt sich bei der robusten Spielweise der NHL-Rabauken sichtlich wohl. Mit Verve pflügt und kegelt er sich durch die Gegner, den Draht zu seinen neuen Mitspielern Malgin und Andrighetto hat er scheinbar sofort gefunden. Ein permanenter Unruheherd.

10

Denis Malgin, Stürmer, Note 5 (5)

Spart sich seine Tore weiterhin für die kommenden Spiele auf – was für alle ausser ihm selbst immer noch kein Problem ist. Gegen die Amerikaner bereitet er das beruhigende 3:0 vor, als er den Gegenspieler aus vollem Lauf mit einem scharfen Haken düpiert und dann für den einschussbereiten Kukan auflegt.

Fabulös, aber noch kein Tor: Denis Malgin.
Foto: AFP
11

Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5 (5)

Er legt sich auch mit den Zweimeter-Brocken aus der NHL an, wenn diese sich zu weit aus dem Fenster lehnen. Robust, vielseitig, mutig und selbstbewusst, stilsicher am Puck und angriffslustig wie ein Käfigkämpfer – seit Turnierbeginn konstant auf höchstem Niveau.

12

JJ Moser, Verteidiger, Note 5 (5)

Er lässt sich wohl durch nichts aus der Ruhe bringen, erledigt seine Arbeit konsequent und stets mit einem nahezu konstanten Ruhepuls. Hartnäckig hält er sich an das Prinzip, riskante Spielzüge zu meiden – selbst bei Ausflügen in die gegnerische Zone. 

13

Sven Andrighetto, Stürmer, Note 5 (4,5)

Nachdem er im Dänemark-Spiel eine halbe Note durch einen verursachten Shorthander eingebüsst hatte, kann er diese mit einer angriffslustigen Vorstellung gegen die USA wettmachen. Im Verbund mit Meier und Malgin beschäftigt er die gegnerischen Abwehrreihen und bereitet mit eben diesem Malgin das 3:0 von Teamkollege Kukan vor. Zuvor setzt er mit mutigem Einsatz beinahe das vermeintliche 3:0 für Malgin in Szene (siehe: Malgin).

14

Nicolas Baechler, Stürmer, Note 5 (5)

Er bleibt nach wie vor die Schnittstelle der Rabatz-Clique, jetzt jedoch mit Bertschy anstelle von Knak im Couloir. Es ist beeindruckend, wie der erst 21-Jährige bei seinem ersten grossen Turnier an Reife gewinnt und diese auf dem Eis zeigt. Nach einem Vorstoss legt er sogar für Hischier auf, der jedoch mit seinem Direktschuss scheitert. Nicht einmal auf die NHL-Spieler kann man sich immer verlassen. 

15

Leonardo Genoni, Goalie, Note 5 (4,5)

Goalie Leo I. beantwortet ketzerische Fragen zu seiner Stellung konsequent mit zweifelsfrei grandiosen Leistungen. Schraubt seine Fangquote mit dem unbefleckten Spiel gegen die Amerikaner auf für ihn selbst wohl erträgliche 90,38 Prozent. 

16

Sandro Schmid, Stürmer, Note 5 (5)

Heisst Fribourg-Teamkollege Bertschy als neues Mitglied der Rabatz-Clique (siehe: Knak) sofort willkommen, was ihn ansonsten aber nicht weiter beschäftigt, weil mindestens Baechler ja immer noch dabei ist. Lässt sich auch von den amerikanischen NHL-Profis nicht den Schneid abkaufen. 

17

Christoph Bertschy, Stürmer, Note 5 (4,5)

Findet sofort den Draht zu Schmid und Baechler, die sich dem neusten Mitglied der Rabatz-Clique von der besten Seite zeigen. Scheitert einmal nur knapp, nachdem er sich auf der linken Flanke durch den US-Verbund pflügt. Freut sich insgeheim schon auf den Donnerstag, weil man dann gegen Deutschland spielt. Die Deutschen hat er im letzten Frühling im Viertelfinal mit zwei Toren quasi im Alleingang erledigt. 

18

Ken Jäger, Stürmer, Note 5 (4,5)

Zeigt gegen die Amerikaner wohl seine beste Vorstellung im Nati-Dress, harmoniert bestens mit den neuen Nebenmännern Knak und Riat, erledigt seine Aufgabe als Mittelstürmer mit Stil und Bravour. Kühler Kopf, guter Stil. 

19

Michael Fora, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)

Zeigt im Pressing-Gewitter der Amerikaner keine Nerven, findet immer wieder eine Variante, um den Puck an den Mann zu bringen. Wertvoll im Umgang mit vorwitzigen gegnerischen Rabauken, die sich Freiheiten rausnehmen. 

20

Tim Berni, Verteidiger, Note 4,5 (3,5)

Nutzt die ihm zugeteilte Eiszeit gegen die Amerikaner (14:16 Minuten) geschickt für Werbung in eigener Sache. Fädelt nach einem Vorstoss Riats 1:0 ein, behält dann vor dem eigenen Tor ebenso einen kühlen Kopf, als er einen Passversuch der Amerikaner durch den Torraum abfängt. Eine gelungene Vorstellung. 

21

Stéphane Charlin, Goalie, Note 4,5 (4,5)


Muss sich nach dem Sieg gegen die Dänen wieder als Türchenöffner betätigen. Eine Aufgabe, die er fehlerlos erledigt. Dafür gibt es allerdings nur eine Stilnote, und die hat keinen Einfluss auf die Gesamtwertung. Bummer. 

22

Andres Ambühl, Stürmer, Note 4 (4)

Wird gegen die USA nur sporadisch (6:46 Minuten Eiszeit) eingesetzt, was ihn allerdings nicht weiter kümmern dürfte. Für einen Job muss er sich ja nicht aufdrängen. 

23

Gregory Hofmann, Stürmer, Note 3,5 (3,5)

Wird nach der lamentablen Vorstellung gegen die Dänen auf die Tribüne verbannt. Bekommt er an diesem Turnier nochmals eine Chance, wenn keiner verletzt ausfällt? Falls ja – für wen?

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?