Hier feiert Justin Turner trotz Corona-Infektion
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Nach Titelgewinn der Dodgers:Hier feiert Baseball-Star trotz Corona-Infektion

Covid-Wahnsinn in der MLB
Baseball-Star feiert trotz Corona-Infektion mit den Kollegen

Kurz vor Schluss des entscheidenden MLB-Finalspiels wird Dodgers-Infielder Justin Turner wegen Corona ausgewechselt. Doch statt in Isolation zu gehen, feiert er inmitten der Kollegen den Meistertitel.
Publiziert: 28.10.2020 um 11:03 Uhr
Der Moment des Triumphs. Die Los Angeles Dodgers sind Baseball-Meister.
Foto: keystone-sda.ch
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Emanuel Gisi

Corona-Wahnsinn im Baseball-Final der Major League Baseball (MLB): In der Nacht auf Mittwoch ist das sechste Spiel der Final-Serie zwischen den Los Angeles Dodgers und den Tampa Bay Rays im Gang, als Los-Angeles-Star Justin Turner (35) völlig überraschend ausgewechselt wird. Im achten Inning, kurz vor Schluss.

Der Grund: Corona! Turner wird während dem Spiel positiv auf das Virus getestet. Oder genauer: Im zweiten Inning stellt das Labor, das in der Playoff-Bubble in Texas die Tests der Baseball-Stars analysiert, fest, dass Turners Test vom Vortag unklar ausfällt.

Die Auswertung der aktuellen Tests lässt dann keine Zweifel mehr zu: Turner ist mit Covid-19 infiziert. Dodgers-Coach Dave Roberts bekommt von der Liga die Anweisung, Turner aus dem Spiel zu nehmen. Der tut, wie ihm geheissen – was auf Turner aber nicht zutrifft.

Turner feiert, statt sich zu isolieren

Unglaublich, aber wahr: Statt sich sofort in Isolation zu begeben, wartet der Routinier, bis das Spiel vorbei ist. Als der Dodgers-Sieg und damit der Meistertitel feststeht, taucht der Corona-Patient wieder auf dem Spielfeld auf, feiert inmitten der Teamkameraden. Videoaufnahmen zeigen ihn, wie er Mannschaftskollegen umarmt, seine Frau küsst und neben Coach Roberts inmitten des Dodgers-Teams fürs Siegerfoto posiert.

Dafür hagelt es scharfe Kritik. «Das ist eine bittersüsse Nacht für uns», sagt MLB-Comissioner Rob Manfred zum TV-Sender «Fox».

LA-Boss: «Das sieht gar nicht gut aus»

Los-Angeles-Boss Andrew Friedman zu «ESPN»: «Wenn da Leute um ihn herum sind, noch dazu ohne Maske, dann sieht das gar nicht gut aus.» Das Team wird nun so rasch wie möglich wieder durchgetestet. «Jetzt ist es wichtig, dass wir alle negativ getestet werden. Damit sichergestellt wird, dass wir nicht rausgehen und das Virus weiterverbreiten.»

Noch ist unklar, wie es mit den Dodgers weitergeht. Womöglich müssen die frischgebackenen Baseball-Meister nun noch länger im Hotel in Dallas isoliert werden.

Riesen-Erlösung nach langer Durststrecke

Ob der ganzen Aufregung geht die riesige Erlösung für die Anhänger des Traditionsklubs in der südkalifornischen Metropole fast unter. Die Dodgers beenden mit dem Triumph in der drastisch verkürzten Saison und dem ersten Titel seit 32 Jahren eine lange Durststrecke. In zwei der letzten drei Jahre waren die Dodgers erst im Final gescheitert.

Eine riesige Erleichterung ist der Titel vor allem für Clayton Kershaw (32). Der linkshändige Texaner, für viele Fachleute der beste Werfer der letzten 15 Jahre, hatte in den letzten Jahren in den entscheidenden Playoff-Momenten immer wieder versagt und Zweifel geschürt, ob er doch noch einer der Grössten aller Zeiten werden könne.

Jetzt hat er seine Karriere mit einem Meistertitel gekrönt. «Zeigt Clayton Kershaw ein bisschen Respekt», demonstriert Los-Angeles-Lakers-Superstar LeBron James (35) auf Twitter seine Anerkennung für den Pitcher. Wie lange Kershaw warten musste, illustriert der Rekord, den er letzte Nacht aufstellte: Er bestritt 19 Playoff-Serien, bevor er zum ersten Mal die World Series gewann. So viele wie kein anderer MLB-Champion.

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