Darum gehts
- Mutter nach Gipsdecken-Vorfall im Oberstufenschulhaus Hatzenbühl in Nürensdorf ZH besorgt
- Präsident der Schulpflege wehrt sich gegen Vorwürfe
- Sanierungsarbeiten in Mädchentoilette laufen
Anna R.* kann kaum fassen, was ihre Töchter am Montagmittag erleben mussten. Die beiden Mädchen gehen auf eine Schule in Nürensdorf ZH, unterrichtet werden sie im Oberstufenschulhaus Hatzenbühl.
Am Montag kam es dort zu einem brisanten Vorfall. «Die Gipsdecke des Mädchen-WCs brach herunter», sagte die besorgte Mutter zu Blick.
R. erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schulleitung. Man habe das Bröckeln der Decke ignoriert und das WC trotz des maroden Zustandes nicht abgesperrt. Grundsätzlich falle die Schulführung eher durch Nichtstun auf. «Meine Kinder sagten, es hat einen massiven Knall gegeben und alles hat gebebt. Ich finde es unverantwortlich, dass da nichts untersucht wird von der Schulleitung.»
Wie konnte es dazu kommen?
Blick hat die Zuständigen mit den Vorwürfen konfrontiert. Diese bestätigen den Vorfall, weisen die Vorwürfe aber zurück. «Die Schule Nürensdorf bedauert den Vorfall sehr», teilt Gerhard Romanescu, Präsident der Schulpflege Nürensdorf, auf Anfrage von Blick mit. «Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Zur Zeit des Vorfalls befanden sich keine Personen in der Toilette.»
Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? Schuld war laut Romanescu eine undichte Wasserleitung. Eine Reinigungskraft habe bereits am Samstag Risse in der Decke des WCs entdeckt. Am Montagmittag – bereits vor dem Vorfall – habe die Schulleitung die Toilette schliesslich sperren lassen.
Eine undichte Wasserleitung lässt Gipsdecken aufweichen und verformen, was zu Abplatzungen und strukturellen Schäden führen kann – wie im Fall im Schulhaus Hatzenbühl geschehen.
«Investitionen von rund 30 Millionen Franken»
Romanescu erläutert weiter: «Alle Liegenschaften der Gemeinde Nürensdorf werden im Rahmen einer umfassenden und vorausschauenden Unterhalts- und Sanierungsstrategie regelmässig überprüft und instandgehalten. Dennoch lassen sich bei älteren Gebäuden trotz ordnungsgemässem Unterhalt gewisse Materialermüdungen nie vollständig ausschliessen.»
Man investiere gezielt in Qualität und Sicherheit der Infrastrukturen. «Allein im Bereich der Schulrauminfrastrukturen sind in den kommenden Jahren Investitionen von rund 30 Millionen Franken vorgesehen.»
Fachspezialisten haben umfangreiche Feuchtigkeitsmessungen in der gesamten Schulanlage durchgeführt. Die Messungen hätten gezeigt, dass keine weiteren Gefahren bestehen, so Romanescu. Die Sanierungsarbeiten in der Toilette laufen. Am 20. November soll das WC voraussichtlich wieder zugänglich sein.
* Name geändert