So rasant schmilzt der grösste Gletscher der Alpen
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Gletscherschmelze:So rasant schmilzt der grösste Gletscher der Alpen

Nach Hiobsbotschaft für Grönlandeis
So schlecht steht es um die Schweizer Gletscher

Laut Forschern ist das Eis in Grönland wegen des Klimawandels nicht mehr zu retten. Auch für die Eismassen in der Schweiz sieht es düster aus – das zeigt eine animierte Grafik der ETH Zürich am Beispiel des Aletschgletschers.
Publiziert: 12.09.2019 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2020 um 09:11 Uhr
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Die Schweiz bleibt vom Klimawandel nicht verschont.
Foto: Keystone
Martin Bruhin

Es sind irritierende Bilder die um die Welt gehen: Jugendliche spielen in Grönland im T-Shirt Fussball – dort wo die Einheimischen vor wenigen Jahren noch dick eingepackt auf Fischfang gingen. Grönland hat weltweit die zweitgrösste, permanent vereiste Fläche. Laut Forschern könnte sich das aber bald ändern. Zwischen Juli und August schmolzen dort 40 Milliarden Tonnen mehr Eis als gewöhnlich. In den kommenden Jahren drohen deshalb steigende Meeresspiegel – hunderte Millionen Menschen könnten zu Klimaflüchtlingen werden.

Das alles scheint weit weg. Die Schweiz bleibt vom Klimawandel aber nicht verschont! ETH-Forscher haben nun berechnet, was vom Aletsch­glet­scher Ende Jahrhundert noch zu sehen sein wird. Eine animierte Grafik zeigt drei verschiedene Szenarien und deren ernüchternde Resultate: Selbst im besten Fall wird vom grössten Gletscher der Alpen bis im Jahr 2100 nicht mehr viel übrig sein.

Guillaume Jouvet (36) ist einer der Forscher, der an der Berechnung beteiligt war. «Wie viele bin ich sehr besorgt über die Gletscherrückzüge», sagt er zu BLICK. Diese werden die Schweizer Landschaft verändern und vermutlich eher negative als positive Auswirkungen haben, sagt er.

«Im besten Fall 60 Prozent Verlust»

Dem Aletschgletscher setzt die Klimaerwärmung sichtlich zu. Laut Jouvet und seinen Kollegen hat sich die Gletscherzunge seit dem Jahr 2000 um rund einen Kilometer zurückgezogen. Es sei absehbar, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. «Im besten Fall wird der Gletscher bis zum Jahr 2100 ‹nur› 60 Prozent des Eisvolumens verlieren», sagt Jouvet.

Dies könne aber nur umgesetzt werden, wenn das Klima auf dem im Pariser Abkommen festgelegten Niveau stabilisiert werden kann – also eine Erwärmung von maximal 2 Grad Celsius. Damit das umgesetzt werden kann, müssten in naher Zukunft weltweit die Treibhausgasemissionen massiv gesenkt werden.

Mickrige Eisfelder bleiben übrig

Wesentlich dramatischer sehe die Situation aus, wenn die Welt­gemein­schaft nicht schnell genug effektive Massnahmen gegen die Klimaerwärmung ergreifen wird. «Im schlimmsten Fall ist der Gletscher bis 2100 fast verschwunden», sagt Jouvet. Ein solches Szenario sei durchaus realistisch.

Denn: Wenn sich das Klima in der Schweiz bis Ende Jahrhundert um vier bis acht Grad erwärmen wird, bleiben vom grössten Alpengletscher nur noch ein paar mickrige Eisfelder übrig. «Auch der Konkordiaplatz direkt unter dem Jungfraujoch wird dann völlig eisfrei sein», sagt Jouvet. Kaum vorstellbar. Genau dort türmt sich das Eis momentan noch hunderte Meter hoch.

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