Darum gehts
- Zürcher Influencer Travis the Creator von Vergewaltigungsvorwürfen freigesprochen
- Travis entschuldigt sich öffentlich und warnt vor leichtfertigem Gebrauch des Wortes Vergewaltigung
- Fünf Frauen hatten den 30-jährigen Influencer wegen Vergewaltigung angezeigt
Es war ein Urteil, das für Schlagzeilen sorgte: Der Zürcher Influencer Travis the Creator (30) wurde am Freitag von Vergewaltigungsvorwürfen freigesprochen. Nun hat er sich auf Instagram zu dem umstrittenen Urteil geäussert.
Fünf Frauen hatten den 30-Jährigen angezeigt und dem Influencer vorgeworfen, sie vergewaltigt zu haben. Ihre Aussagen deuteten auf ein Muster hin, in dem der Ghanaer gezielt Frauen anlockte und vergewaltigte.
«Ich möchte mich entschuldigen»
Das Gericht kam dennoch zum Schluss, dass die rechtlichen Voraussetzungen für eine Verurteilung wegen Vergewaltigung nicht erfüllt seien. Nach dem damals gültigen Sexualstrafrecht hätte nachgewiesen werden müssen, dass der Angeklagte die Frauen durch Gewalt oder psychischen Druck zum Sex nötigte – entsprechende Anzeichen sah das Gericht in den Aussagen nicht, hiess es in der Begründung.
Vier Tage später äussert sich Travis the Creator erstmals öffentlich zum Freispruch. «Bevor ich anfange, möchte ich mich erstmals bei allen Frauen entschuldigen, die beteiligt waren und Schmerzen erfahren mussten», betont der Influencer auf Instagram. «Es tut mir wirklich leid», sagt er.
Mehrere Frauen hatten vor Gericht ausgesagt, sie hätten deutlich «Nein» gesagt, als sich Travis ihnen sexuell näherte.
«Es ist mega gefährlich»
Anschliessend geht der Zürcher auf die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn ein und betont, wie schwerwiegend die Verwendung dieses Begriffs sei. «Ich möchte, dass man dieses Wort nicht so leicht in den Mund nimmt. Es ist mega, mega, mega gefährlich.» Das Wort könne Existenzen zerstören und grosse Angst auslösen. Er spricht zudem von einer öffentlichen «Hetzjagd» gegen seine Person.
Travis betont zudem, er habe sich den Ermittlungen stets gestellt und mehrmals Aussagen bei der Polizei gemacht. «Wenn ich wirklich etwas getan hätte, wäre ich nicht jedes Mal hingestanden. Dann wäre ich abgehauen.» Er sei nie wütend gewesen. «Ich hatte nie Wut oder Hass in mir. Ich wusste, dass ich das nie getan habe.»
Am Ende richtet Travis the Creator noch Worte an seine Community: «Ich wünsche euch viel Kraft und Positivität in eurem Herzen anstelle des Hasses.»
Das Urteil des Zürcher Bezirksgerichts kann noch angefochten werden.