Drohnenvideo zeigt Löscharbeiten
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Am frühen Sonntagmorgen:Drohnenvideo zeigt Löscharbeiten

Flammeninferno auf dem Flugplatz – für beliebte Beiz kam jede Hilfe zu spät
«Wir sind froh, wurden die Flugzeuge in Sicherheit gebracht»

Ein verheerender Brand hat das beliebte Restaurant am Flugplatz Speck bei Fehraltorf ZH zerstört. Die Feuerwehr konnte zehn Flugzeuge aus dem benachbarten Hangar retten – zur Freude der lokalen Flugsportgruppe. Der Schaden geht in die Hunderttausende.
Publiziert: 13.07.2025 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2025 um 18:38 Uhr
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Das Restaurant im Speck in Fehraltorf ZH ist niedergebrannt.
Foto: Alessandro Perucchi

Darum gehts

  • Brand zerstört beliebtes Restaurant beim Flugplatz Speck in Fehraltorf ZH
  • Flugzeuge rechtzeitig in Sicherheit gebracht
  • 100 Feuerwehrleute im Einsatz, Schaden geht in die Hunderttausende
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alessandro PerucchiReporter News

Auf einmal habe alles nach Rauch gestunken im Zimmer. «Ich bin aufgestanden, habe aus dem Fenster geschaut und dann sah ich – obwohl es Nacht war – die grosse Rauchwolke», sagt eine Anwohnerin aus Speck bei Fehraltorf ZH am Sonntag zu Blick. Sie hat den Brand des Restaurants beim Flugplatz am frühen Morgen hautnah miterlebt. Der Schock steht ihr auch Stunden später ins Gesicht geschrieben.

Vom Restaurant im Speck sind nur Ruinen übrig geblieben. Die Gebäudehülle aus Holz, die Bierschilder oberhalb der Tür und die Sonnenstore für die Terrasse stehen noch. Drinnen hat das Feuer alles gefressen. Asche liegt auf dem Boden. Was da einmal war? Nicht zu erkennen. Die Aufräumarbeiten dauern an, Feuerwehrleute entsorgen zerstörte Teile.

Brand mitten in der Nacht

Kurz vor 3 Uhr früh gehen am Sonntagmorgen bei der Polizei und der Feuerwehr Zürich Notrufe ein: Beim Flugplatz Speck brennt es! «Die Rettungskräfte waren sehr schnell vor Ort», sagt Polizeisprecher Ralph Hirt vor Ort zu Blick. Fünf Feuerwehren mit insgesamt 100 Feuerwehrleuten standen im Einsatz. «Sie fanden das Restaurant im Vollbrand vor!» Das Feuer selbst sei relativ schnell unter Kontrolle gewesen. Doch zu retten war da nichts mehr. Der Schaden geht gemäss ersten Schätzungen in die Hunderttausende.

Die Brandursache? Noch unklar. Doch die Polizei hofft, dass ihnen sechs Velofahrer weiterhelfen können. Zwischen 2.30 Uhr und 3 Uhr fuhren sie in Richtung Pfäffikon ZH am Flugplatz vorbei. Einer der Velofahrer hatte einen Anhänger. Die Polizei bittet sie, sich zu melden.

Flugplatz geschlossen – Flugzeuge gerettet

Direkt neben dem Restaurant steht der Hangar des Flugplatzes. Zu Beginn war nicht klar, ob das Feuer auch auf diesen übergreifen würde. «Aus diesem Grund haben die Feuerwehrmänner zehn Flugzeuge aus dem Hangar gestossen», sagt Polizeisprecher Hirt. So konnten sie in Sicherheit gebracht werden. Für Sonntag ist der Flugbetrieb eingestellt. Doch schon ab Montag sollen Flugzeuge hier wieder starten und landen können.

«Wir sind froh, wurden die Flugzeuge in Sicherheit gebracht», sagt Daniel Stäubli. Er ist im Vorstand der Flugsportgruppe Zürcher Oberland, zu der der Flugplatz Speck gehört. Auch das Restaurant steht auf dem Boden des Vereins. Für den Verein sei der Brand sehr emotional. Denn die Flugplatz-Beiz war für die Fliegerinnen und Flieger immer ein Ort zum Einkehren. «Nun ist das Ziel primär, eine Lösung für das Restaurant zu finden», sagt Stäubli. Denn das sei fair für die Wirte und Angestellten im Speck, die sich seit vielen Jahren um die Piloten kümmern.

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Zweite Tragödie innert weniger Jahre

Das Restaurant im Speck war eine bekannte Beiz in der Umgebung – und hatte dementsprechend viele Fans. Ein junger Zürcher blickt wehmütig auf die Szene und sagt: «Wir sind früher sicher jede Woche dort eingekehrt.» Er wohne zwar schon längst nicht mehr in Fehraltorf, doch die Beiz bleibe ihm in guter Erinnerung. «Es macht mich traurig, dass die Erinnerungen nun weg sind.» Die Wirte seien immer so gute Leute gewesen. Auf Blick-Anfrage wollte sich das Wirtepaar am Sonntag nicht zum Brand äussern.

Erst vor wenigen Jahren kam es im Restaurant zu einem Wirtswechsel. Dies wegen einer Tragödie. Christoph «Chrigi» Kessler hat das Restaurant vor 25 Jahren gegründet. Sein Traum: «ä glatti Beiz für alli» zu schaffen.

Doch vor fünf Jahren starb er nach schwerer Krankheit. «Chrigi hinterlässt sowohl im Restaurant als auch in unseren Herzen eine unfassbar grosse Lücke», schreibt das Team des Restaurants. Eine ähnliche Lücke dürfte das beliebte Restaurant bei seinen Fans hinterlassen.

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