Eklat am Zürichsee
Rentner sorgt für Polizeieinsatz bei Schachturnier

Weil er Betrug witterte, verlor ein italienischer Schachspieler am Wochenende die Fassung. Er musste von Beamten aus dem Saal geführt werden.
Publiziert: 02.06.2025 um 12:49 Uhr
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Zum ersten Mal in der Geschichte kam es bei einem Turnier des Schweizerischen Schachbunds zu einem Polizeieinsatz. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Italienischer Schachspieler rastet bei Turnier aus, Polizei muss eingreifen
  • Spieler wirft Stuhl, attackiert Schiedsrichterin und wird vom Turnier ausgeschlossen
  • 28-jähriger Li Min Peng aus Adliswil ZH wird neuer Bundesmeister
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jessica von DuehrenRessortleiterin Desk/Teamlead News

Eigentlich haben Schachspieler Nerven wie Drahtseile – einem Italiener sind diese am Wochenende in Pfäffikon SZ allerdings gerissen. Beim Bundesturnier der Swiss-Chess-Tour-Organisation im Hotel Seedamm Plaza rastete er dermassen aus, dass es zum Polizeieinsatz kam. 

Was nach einer ruhigen Partie aussah, entpuppte sich in der vierten Runde des Seniorenturniers I als klassischer Fehlzug auf menschlicher Ebene: Der Spieler witterte Betrug – hatte dafür allerdings keinen Beweis.

Vom Turnier ausgeschlossen

Als die Schiedsrichterin seinen Protest regelkonform abwies, verlor der Italiener die Fassung. Er attackierte die Unparteiische und warf einen Stuhl quer durch den Raum, wie der Schweizerische Schachbund auf seiner Webseite schreibt. 

Mit diesem Zug setzte er sich selber Schachmatt: Turnierausschluss für die Schlussrunde am nächsten Tag. Doch auch das akzeptierte der wütende Spieler nicht – und kam einfach wieder. Diesmal drang er in den Hauptturniersaal vor und wurde erneut ausfällig. 

28-Jähriger wird Bundesmeister

Also kamen die Springer in Uniform zum Einsatz: Zwei Polizisten führten den wütenden Teilnehmer aus dem Turnierlokal ab. Eine Eskalation, wie sie der Schweizerische Schachbund noch nie erlebt hat. Die Schiedsrichterin habe bereits einen ausführlichen Rapport an den SSB und den Weltschachbund FIDE gesandt.

Natürlich wurde beim Turnier auch Schach gespielt: Am Ende krönte sich der 28-jährige Li Min Peng aus Adliswil ZH zum neuen König beziehungsweise Bundesmeister. 

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