Darum gehts
- Kleinflugzeug im Vierwaldstättersee notgelandet und gesunken. Bergung wird geprüft
- Königliches Unglücksauto und Armee-Doppeldecker liegen auf Seegrund
- Tausende Wracks ruhen in Schweizer Gewässern, schätzt Unterwasserarchäologe
Notfallmässig musste am 28. Juli ein Kleinflugzeug auf dem Vierwaldstättersee landen. Die Insassen konnten geborgen werden, doch der Flieger ging unter. Erst am Dienstag, acht Tage nach dem Unglück, konnte die Luzerner Polizei das gesunkene Flugzeug lokalisieren. Jetzt werden Abklärungen zu einer möglichen Bergung getroffen.
Wracks sind jedoch keinesfalls etwas Spezielles in Schweizer Seen. Sandro Geiser (35), Präsident der Gesellschaft für Schweizer Unterwasserarchäologie (GSU), schätzte letztes Jahr im Blick, dass Tausende Wracks auf dem Grund von Schweizer Gewässern liegen dürften. Darunter auch mehrere Wracks, die noch immer im Vierwaldstättersee liegen.
Unglücksauto des belgischen Königs
Vor Küssnacht SZ kam es 1935 zu einem prominenten Unglück: Der belgische König Leopold III (1901-1983) verunfallte am Steuer seines Autos, tragischerweise kam seine Frau Astrid (1905-1935) dabei ums Leben. Auf Anordnung des Königs wurde das Unglücksauto, ein Cabriolet der Marke Packard, im Vierwaldstättersee versenkt. Bis heute konnte die Karosserie nicht gefunden werden.
Doppeldecker der Schweizer Armee
1941 geriet ein Doppeldecker des Typs K+W C-35 der Schweizer Armee ins Trudeln und stürzte in den Vierwaldstättersee. Erst 2016 entdeckten Taucher in 200 Metern Tiefe vor Gersau SZ das Wrack des Flugzeugs. Ob es je geborgen wird, ist unklar.
Passagierschiff Vitzanove
Im Dezember 1999 fegte der Orkan Lothar über die Schweiz. Der Sturm war so heftig, dass er das Passagierschiff Vitzanove beschädigte – und zum Sinken brachte. Bis heute liegt das Wrack 180 Meter vor der Küste von Vitznau LU. Im Kanton entschied man sich wegen der Kosten und Komplexität gegen eine Bergung.
Frachter MS Flora
Im Jahr 2000 stiessen Taucher auf das Frachtschiff MS Flora im Küssnachter Arm des Vierwaldstättersees. Das Schiff sank 1899 aus ungeklärten Gründen, vermutet wird eine Überladung. Das Verkehrshaus Luzern barg 2015 den seltenen Motor der MS Flora und stellte ihn in seiner Sammlung aus.