Auch im Schwyzer Skigebiet Sattel-Hochstuckli (800–1600 m ü. M.) kämpft man seit Wochen mit den lauen Temperaturen. Von drei Liften sind zurzeit nur der Engelstock und das dazugehörige Kinderland in Betrieb. Ein grosses Verlustgeschäft.
«Klar wären wir über deckende Kosten froh», sagt Geschäftsführer Marcel Murri (57) zu BLICK und ergänzt: «Im Fünfjahresschnitt haben wir diesen Winter rund 30 Prozent weniger Gäste.» Diese Zahlen sind nicht verheerend. Denn an sonnigen Wochenenden und Ferientagen strömen die Winterwanderer aufs Sattel-Hochstuckli – unabhängig davon, ob die Schlepplifte laufen oder nicht.
Neue Zielgruppe: Wanderer und Familien
Die 15-jährige Drehgondelbahn, die zur Mittelstation führt, schafft 700 Personen pro Stunde. Bei gutem Wetter kann es schon mal vorkommen, dass die Bahn ausgelastet ist. Zudem setzten die Betreiber schon länger auf das Sommergeschäft. «60 Prozent des Jahresumsatzes machen wir zwischen Frühjahr und Herbst», so Murri. An dieser Strategie hält man auch in Zukunft ganz sicher fest.
Die Wunschliste für Investitionen ist dementsprechend lang. Doch neue Kunstschnee-Anlagen werden hintenangestellt. Der Fokus liegt klar auf ganzjährig nutzbaren Angeboten. Ein aktuelles Vorhaben ist der Neubau des Berggasthauses Mostelberg. Die Zielgruppe? Wanderer und Familien.
Rodeln an Weihnachten
Es gibt eine Sommer-Rodel- und Rutschbahn für Gummireifen sowie Hüpfburgen, Trottinetts und eine 374 Meter lange Hängebrücke. Wegen der warmen Temperaturen war die Rodelbahn in diesem Jahr sogar über Weihnachten geöffnet. «Das ist eine Ausnahme», so Murri.
Und er hofft, dass dies auch so bleibt. Denn letztlich wünscht sich jedes Skigebiet ordentlich Schnee. Doch für eine Piste braucht es 30 Zentimeter und mehr. Das Schreckensszenario: Wegen der immer häufigeren Wärmeeinbrüche weiss niemand, ob Bügellifte in mittlerer Höhe überhaupt noch eine Zukunft haben.