Witz-Debatte: Kinder sind die grössten Lästermäuler
«Samichlaus, du geile Bock ...»

Kinder kennen keine Gnade. Ihre Witze kommen frei raus und sind frei von Zwang und Ordnung. Sprachforscher Alfred Messerli hat sie gesammelt.
Publiziert: 23.01.2014 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:11 Uhr
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Von Walter Keller

Reime, Lieder und Klatschspiele unserer Kleinen sind fadengerade. Kinder singen und verpacken Hohn und Spott in harmlose Melodien. So lernen sie, wie man sich über Autoritäten wie Lehrer oder Eltern lustig macht. Respektlosigkeit und Ironie sind Grundrechte. Sie befreien von Ordnung und Zwang, in die einen Schule und Erziehung stecken.

Ihre Witze geben Kinder mündlich weiter, von einer Generation Kids zur nächsten. Der Zürcher Sprachforscher Alfred Messerli hat sie gesammelt. Er sagt: «Die mündliche Dichtung der Kinder braucht die Übertreibung, das Bizarre, weil das Farblose, das Gewöhnliche vergessen wird. Hingegen hat das Übertriebene, das Groteske gute Chancen, erinnert zu werden.»

Erwachsene raus hier! Mit ihren Witzen erobern sich Kinder die Welt. Sie gehören zur Kultur von Kindern für Kinder. Da haben Eltern, Erzieher und Pädagogen nichts zu suchen.

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Rasen-Diskriminierung

«Was darf Humor, was darf er nicht? Das Einzige, was ich zu diesem Thema noch sagen könnte, ist Folgendes: Ich habe die Katze meines Nachbarn angezeigt. Sie hat mir mitten in die Grünfläche gekackt, das ist Rasendiskriminierung!»
Comedian Peach Weber (61)

«Was darf Humor, was darf er nicht? Das Einzige, was ich zu diesem Thema noch sagen könnte, ist Folgendes: Ich habe die Katze meines Nachbarn angezeigt. Sie hat mir mitten in die Grünfläche gekackt, das ist Rasendiskriminierung!»
Comedian Peach Weber (61)

Nicht blossstellen

«Humor darf fast alles. Aber wenn der gute Ruf oder die Würde eines Menschen verletzt wird, hört der Spass bei mir auf. Absolut tabu sind jegliche Anspielungen auf Hautfarbe, Religion und Behinderungen. Zudem ist das Schiessen unter die Gürtellinie inakzeptabel. Wenn eine öffentliche Person beleidigt oder blossgestellt wird, kann ich überhaupt nicht lachen.» Bauchredner Urs Kliby (63)

«Humor darf fast alles. Aber wenn der gute Ruf oder die Würde eines Menschen verletzt wird, hört der Spass bei mir auf. Absolut tabu sind jegliche Anspielungen auf Hautfarbe, Religion und Behinderungen. Zudem ist das Schiessen unter die Gürtellinie inakzeptabel. Wenn eine öffentliche Person beleidigt oder blossgestellt wird, kann ich überhaupt nicht lachen.» Bauchredner Urs Kliby (63)

Keine Witze zu machen, ist auch Ausgrenzung

«Bei der Diskussion um Ausländerwitze bin ich klarer Meinung: Wir leben in der Schweiz mit vielen Ausländern zusammen. Sie sind unsere Nachbarn, und mit diesen sollten wir offen reden. Wenn wir keine Witze über sie machen dürfen, nur weil sie Ausländer sind, wäre dies wiederum eine Art Ausgrenzung.»
Kabarettist Beat Schlatter (52)

«Bei der Diskussion um Ausländerwitze bin ich klarer Meinung: Wir leben in der Schweiz mit vielen Ausländern zusammen. Sie sind unsere Nachbarn, und mit diesen sollten wir offen reden. Wenn wir keine Witze über sie machen dürfen, nur weil sie Ausländer sind, wäre dies wiederum eine Art Ausgrenzung.»
Kabarettist Beat Schlatter (52)

Wie ein Skalpell ohne Klinge

«Satire muss Tabus aufgreifen und Rassismus karikieren dürfen, damit das Publikum aufgeweckt wird. Zensurierte Satire ist wie ein Skalpell ohne Klinge, wirkungslos. Grundsätzlich muss Satire alles dürfen – solange sie nicht verleumdet oder den simpelsten gesellschaftlichen Anstandsregeln widerspricht. Einfach so, ohne grösseren hintergründigen Gedanken auf jemanden niederhacken ist lediglich aggressiv und einfältig.»
Satiriker Frank Baumann (56)

«Satire muss Tabus aufgreifen und Rassismus karikieren dürfen, damit das Publikum aufgeweckt wird. Zensurierte Satire ist wie ein Skalpell ohne Klinge, wirkungslos. Grundsätzlich muss Satire alles dürfen – solange sie nicht verleumdet oder den simpelsten gesellschaftlichen Anstandsregeln widerspricht. Einfach so, ohne grösseren hintergründigen Gedanken auf jemanden niederhacken ist lediglich aggressiv und einfältig.»
Satiriker Frank Baumann (56)

Keine gesetzlichen Schranken

«Ich wüsste nichts, was Humor nicht darf. Ob das dann immer lustig ist oder die Grenzen des sogenannt guten Geschmacks einhält, ist wieder eine andere Diskussion. Ich sehe keinen Grund, unsere Gerichte damit zu bemühen. Auch in Bezug auf Ausländerwitze sehe ich keinen Grund für gesetzliche Schranken. Wenn einer billige Witze auf Kosten von Minderheiten macht, schenke ich ihm mein Beileid, aber sicher nicht meine Aufmerksamkeit.»
Comedian Stefan Büsser (26)

«Ich wüsste nichts, was Humor nicht darf. Ob das dann immer lustig ist oder die Grenzen des sogenannt guten Geschmacks einhält, ist wieder eine andere Diskussion. Ich sehe keinen Grund, unsere Gerichte damit zu bemühen. Auch in Bezug auf Ausländerwitze sehe ich keinen Grund für gesetzliche Schranken. Wenn einer billige Witze auf Kosten von Minderheiten macht, schenke ich ihm mein Beileid, aber sicher nicht meine Aufmerksamkeit.»
Comedian Stefan Büsser (26)

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