Darum gehts
- Weiterhin Gefahr am Kleinen Nesthorn bei Blatten VS
- Neue Gefahrenkarten zeigen, wo es sicher ist und wo nicht
- 14 Hektar Bauland gelten als sicher und können bebaut werden
Es steht fest: Eines Tages soll es ein neues Blatten VS geben. Die Menschen, die Gemeinde, der Kanton, der Bund wollen das von dem verheerenden Felssturz zerstörte Dorf wiederaufbauen. «Blatten hat diesen Willen immer wieder klar zum Ausdruck gebracht», sagte der zuständige Staatsrat Franz Ruppen (54) am Freitag vor den Medien.
Die grosse Frage ist nur: Wo? Denn der Berg, der Blatten am 28. Mai 2025 verschüttete, ist noch immer nicht zur Ruhe gekommen. Heisst: Die Gefahr weiterer Abbrüche am Kleinen Nesthorn bleibt bestehen. Und auch sonst droht einem neuen Blatten von vielen Seiten Gefahr, zum Beispiel durch Hochwasser.
Neue Karte für die Sicherheit
Das wiederum bedeutet, dass die Naturgefahren für die ganze Region um Blatten neu beurteilt werden müssen. Es braucht neue Gefahrenkarten. «Diese Karten umfassen alle Gefahren wie Überschwemmungen, Murgänge, Eislawinen oder Bergstürze», sagte Guillaume Favre-Bulle, verantwortlich für Naturgefahren beim Kanton Wallis, am Freitag. «Solche Anpassungen der Gefahrenkarten werden immer nötig, wenn ein bedeutendes Naturereignis wie in Blatten eingetreten ist.» Zum Beispiel, weil der Schutzwald unter dem Kleinen Nesthorn komplett vernichtet wurde.
Die neuen Gefahrenkarten haben derweil für die Walliser Weiler Eisten und Weissenried inklusive Gassun gute Nachrichten. «Hier hat sich die Gefahrenlage allgemein nur wenig verändert. In diesen Weilern besteht, wie bis anhin, eine mittlere bis geringe Gefährdung oder Restgefährdung, denen mit organisatorischen oder baulichen Massnahmen begegnet werden kann», so Favre-Bulle.
Und das Dorf?
Anders sieht es für das Dorf Blatten selbst aus. Hier dominiert auf den Gefahrenkarten auf den ersten Blick die Farbe Rot. «Ein Teil des Dorfs von Blatten sowie der Weiler Ried liegen neu und zurzeit im erheblichen Gefahrengebiet, der roten Gefahrenzone», so Favre-Bulle. Heisst: In diesen roten Gebieten darf nichts mehr neu gebaut werden.
Bestimmte, bisher weniger betroffene Teile des Dorfs befinden sich aufgrund der Veränderung der allgemeinen Naturgefahrenlage neu im mittleren und geringen Gefahrengebiet. «Bauten in diesen Gebieten sind grundsätzlich zulässig, jedoch zum Teil nur unter Einhaltung von Auflagen und mit entsprechenden Schutzmassnahmen baulicher oder organisatorischer Art», sagte Favre-Bulle weiter.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Auf dem Gemeindegebiet gibt es gut 14 Hektar bebaubares Land, das sicher ist. Es ist dieses Land, das Anlass zur Hoffnung gibt. «Das rechtfertigt einen Wiederaufbau des Dorfs», betonte Staatsrat Franz Ruppen.
Erst recht, weil sich das Gebiet durch die Realisierung von Schutzbauten noch vergrössern lässt. Zum Beispiel durch einen Damm unter dem Kleinen Nesthorn.
Zuversichtlicher Gemeindepräsident
Für den Gemeindepräsidenten von Blatten, Matthias Bellwald (63), sind die neuen Gefahrenkarten deshalb eine grosse Erleichterung: «Sie zeigen, dass ein Wiederaufbau des Dorfs im Prinzip möglich ist. Es gibt genug sicheres Bauland für ein neues Blatten.»
Besonders wichtig: Weil es viel sicheres Bauland auf dem Gemeindegebiet gebe, mache auch eine Wiedererschliessung Sinn, so der Gemeindepräsident. Denn Voraussetzung für ein neues Blatten ist eine neue Kantonsstrasse durch oder über den Schuttkegel.
Bellwald strahlte am Freitag deutliche Zuversicht aus. «Das Ziel bleibt es, dass schon 2026 die ersten Bewohner zumindest temporär in die noch intakten Häuser zurückkehren.» Das Gros der Einwohner solle dann ab 2029 ins Dorf zurückkehren.
Die Kosten für den Wiederaufbau von Blatten werden derweil auf rund 100 Millionen Franken für den Kanton und auf voraussichtlich 320 Millionen Franken für die Versicherungen geschätzt.
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