Darbellay, zugleich Walliser Bildungsdirektor, habe das Verbot mit einer zunehmenden Belastung von Kindern durch digitale Medien begründet. Es sei alarmierend, wie viele Kinder bereits in jungen Jahren Lern- und Leseschwierigkeiten hätten. Eine befreundete Ärztin habe ihm berichtet, dass viele Kinder Mühe hätten, Gesprächen zu folgen. Auch wissenschaftliche Studien hätten ihn zum Handeln bewogen.
Zwar richteten sich die jüngsten Empfehlungen französischer Kinderärzte vor allem an Kinder unter sechs Jahren, doch Darbellay betonte, dass auch ältere Kinder durch exzessiven Bildschirmkonsum in ihrer kognitiven und sozialen Entwicklung beeinträchtigt würden: «Gehirnscans belegen etwa, dass das Hirn viel weniger aktiv ist, während ein Kind aufs Handy starrt, als wenn es draussen spielt.»
«Der Schulweg liegt in der Verantwortung der Eltern»
Das Handyverbot soll während der gesamten Zeit auf dem Schulgelände, einschliesslich Pausen und Mittagszeit gelten. «Der Schulweg liegt in der Verantwortung der Eltern», sagte Darbellay. Er rate jedoch, mit den Kindern klare Regeln zur Nutzung zu vereinbaren.
Auf eine schweizweite Regelung angesprochen, verwies Darbellay auf die kantonale Zuständigkeit bei der Schulorganisation: «In dieser Frage spreche ich als Walliser Staatsrat.» Einheitliche Regeln im Kanton würden Lehrpersonen und Eltern entlasten. «Der Gruppendruck ist bei Kindern und Jugendlichen hoch», betonte er. Auch die Kantone Aargau und Nidwalden haben bereits Handyverbote an ihren Schulen beschlossen.