Fahrlässige Tötung?
Afrikaner stirbt auf Polizeiposten in Lausanne – Ermittlungen gegen vier Beamte

Nach dem Tod eines Afrikaners in einem Lausanner Polizeiposten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen vier Polizisten wegen fahrlässiger Tötung. Er war am Sonntag wegen Drogenverdachts festgenommen worden und auf der Wache zusammengebrochen.
Publiziert: 27.05.2025 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2025 um 22:10 Uhr
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Jetzt wird gegen vier Polizisten ermittelt. (Symbolbild)
Foto: LAURENT GILLIERON

Darum gehts

  • Strafuntersuchung gegen vier Polizisten wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet
  • Afrikanischer Mann starb in Polizeigewahrsam
  • Zwischen 2016 und 2021 starben vier weitere farbige Männer bei Polizeieinsätzen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Nach dem Tod eines Afrikaners auf einem Polizeiposten in Lausanne hat die Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung gegen vier Polizisten wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Der 39-Jährige war am Sonntag wegen Verdachts auf ein Betäubungsmitteldelikt in Gewahrsam genommen worden und auf der Wache zusammengebrochen.

Die Eröffnung des Strafverfahrens gegen die vier Polizeiangehörigen meldete das Westschweizer Fernsehen RTS am Dienstagabend. Vincent Derouand, der Sprecher der Waadtländer Staatsanwaltschaft, bestätigte das gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mann brach auf Polizeiposten zusammen

Vor dem involvierten Polizeiposten in Lausanne versammelten sich am Abend rund 100 Demonstrantinnen und Demonstranten, um gegen den Tod des afrikanisch-stämmigen Mannes zu protestieren. Mit einer Sitzblockade gaben sie ihrem Unwillen über Polizeigewalt Ausdruck. «Der Schweizer Staat tötet», stand auf einem Transparent.

Zum Todesfall kam es am Sonntagabend. Der des Drogenhandels verdächtigte Mann war zuvor vor der Polizei geflohen. Als er zur Vernehmung auf den Posten gebracht worden war, brach er zusammen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Die Polizeikräfte im Kanton Waadt stehen seit längerem wegen ähnlicher Vorfälle in der Kritik. Neben dem Opfer vom Sonntag starben zwischen 2016 und 2021 vier weitere farbige Männer bei Polizeieinsätzen im Kanton. Das löste mehrere Kundgebungen aus, bei denen Polizeigewalt und Rassismus angeprangert wurden.

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