2500 Seiten voller Hass
Das steht in den Whatsapp-Chats der Lausanner Skandal-Polizisten

Schockierende Enthüllungen in Lausanne: Rund 50 Polizisten tauschten jahrelang rassistische, antisemitische und sexistische Nachrichten in WhatsApp-Gruppen aus. RTS deckte 2500 Seiten interner Chats auf, die ein erschütterndes Ausmass an Hass und Diskriminierung zeigen.
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Rund 50 Polizisten in Lausanne tauschten jahrelang rassistische, antisemitische und sexistische Nachrichten in Whatsapp-Gruppen aus.
Foto: RTS

Darum gehts

  • Lausanner Polizisten tauschten rassistische und extremistische Nachrichten in WhatsApp-Gruppen aus
  • Hitler-Verehrung, sexistische Kommentare und Gewaltfantasien wurden in Chats geäussert
  • Rund 50 Beamte beteiligt, 2500 Seiten interner Chats ausgewertet
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Daniel MacherRedaktor News

Rund fünfzig Polizisten in Lausanne sollen über Jahre hinweg in zwei WhatsApp-Gruppen rassistische, antisemitische, sexistische und extremistische Nachrichten ausgetauscht haben. Der Sender RTS hat die 2500 Seiten interner Chats ausgewertet – das Ausmass an Hass und Diskriminierung ist erschütternd.

Die Gruppen «Pirate F» (2016–2023) und «Les Cavaliers» (2022–2024) dienten als Plattform für menschenverachtende Äusserungen. Einige beteiligte Beamte haben die Polizei inzwischen verlassen, andere sind noch im Dienst. Die Nachrichten vermischten sich mit Alltagsgesprächen über Feierabend, Dienstpläne und Ferien – Kritik oder Widerspruch kam nie.

Rassismus gegen Schwarze, Araber und Roma

In den Chats finden sich wiederholt entwürdigende Kommentare über Schwarze, darunter Formulierungen wie «Schwarze, die schlecht riechen» oder «gute N*». Einzelne Beamte äussern sogar Gewaltfantasien. So schreibt ein Polizist, nachdem eine Journalistin mit dunkler Hautfarbe als «Schutzengel» bezeichnet wurde, er habe den Wunsch, «Menschen zu töten».

Auch Araber und Nordafrikaner werden abwertend dargestellt: Ein Beamter teilt einen «Witz» über die «Allgegenwart der Araber in Lausanne», ein anderer bezeichnet das «maghrebinische Wetter» als «grau, trüb und bedrohlich». Über Roma wird unter anderem über ihre Kleidung gespottet.

Hitler-Verehrung und rechtsextreme Symbole

In mehreren Nachrichten wird Hitler verherrlicht. Auf ein Rekrutierungsfoto der Polizei antwortet eine Kollegin: «Die Gestapo rekrutiert! White Power!» – kurze Zeit später taucht ein Bild Hitlers mit der Bildunterschrift «Hitler approves» auf. Auch der Ku-Klux-Klan wird erwähnt.

Ein Ex-Polizist bietet Kleidung zum Verkauf an – ein Kollege kommentiert: «dreckiger Jude», ohne dass jemand widerspricht. Über Migranten heisst es: «Ich habe einen Migranten unter meine Fittiche genommen – zum Glück ist mein Auto unbeschädigt.»

Sexismus und Menschenverachtung

Frauen werden sexualisiert, herabgesetzt oder lächerlich gemacht. Ein Beamter bejubelt eine neue Kollegin: «Da ist eine Neue, sie riecht nach Babymilch.» Ein anderer stimmt einem Artikel zu, in dem behauptet wird, Frauen hätten nur «ein Viertel Gehirn», und lobt den Autor als «anständigen Kerl, der sich mit wichtigen Themen auseinandersetzt».

Menschen mit Behinderungen werden verspottet: Auf die Frage nach dem Lieblingsgericht eines Kochs mit Down-Syndrom antwortet ein Polizist: «Trisotto» – ein anderer weist darauf hin, dass es sich um einen «Holocaust-Witz» handelt.

Frust über Einsatzbefugnisse und Gewaltfantasien

Die Chats zeigen wiederholt den Wunsch nach härterem Durchgreifen. Nach einem Einsatz im Juni 2023 über einen bewaffneten Mann schreibt ein Beamter: «Ich hätte ihn persönlich erschossen, das Gerichtsverfahren ist mir egal.» Ein Kollege stimmt zu: «Ich auch.»

2020 teilte ein Beamter ein Video eines harten Einsatzes der Berner Polizei gegen Demonstrierende und kommentierte sarkastisch: «Ein kleiner Gruss an unsere Freunde von Extinction Rebellion.» In Lausanne dagegen könnten Demonstranten frei agieren, «Polizeiketten durchbrechen, die Polizeiwache verwüsten, die Polizei beleidigen und Hauptstrassen blockieren», kritisierte ein Kollege. Andere bezeichneten Asylproteste abfällig als «widerliche Marxisten».

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