Am Dienstag entdeckte eine Person um etwa 9 Uhr morgens die Leiche eines Mannes (†59) in seiner Wohnung in Clarens VD, teilt die Kantonspolizei Waadt mit. Er war offenbar vor einigen Tagen verstorben.
Beim Opfer handelt es sich um einen 59-jähriger Schweizer. Auf ihn wurde mehrfach eingestochen. Die Ermittler konnten die mutmassliche Täterin überführen: Sie ist französische Staatsangehörige in ihren Dreissigern. Die Frau wurde in Frankreich auf Ersuchen des Justizministeriums von den französischen Behörden verhaftet.
Sie war die Hausangestellte
Nach Angaben der französischen Tageszeitung «l'Est Républicain», die zuerst über den Fall berichtet hatte, arbeitete die Tatverdächtige in der Wohnung des Opfers als Hausangestellte.
Die Frau stand unter Vormundschaft und wies «schwere psychische Störungen» auf, erklärte die Staatsanwaltschaft von Besançon (F). Die Frau habe sofort zugegeben, den Mann getötet zu haben.
Er habe von ihr Sex verlangt
Die Messerstecherin, die zwischen 30 und 40 Jahre ist, gab ihre Tat zu. Nach Angaben der Angeklagten soll der nach einem Schlaganfall geschwächte Mann sie mit einem Messer bedroht und Sex verlangt haben. «Sie hat ihn angeblich entwaffnet, bevor sie ihm zahlreiche Stichwunden zugefügt hat», erklärte die Staatsanwaltschaft weiter und fügte an, dass die Frau «ziemlich wirr» in ihren Aussagen gewesen sei.
Die Ermittler fanden in ihrem Fahrzeug auch eine grosse Geldsumme sowie Rechnungen von Hotels und Schönheitssalons in der Schweiz, die nicht ihrem deklarierten Einkommen in Frankreich entsprachen, wo sie Sozialhilfe erhielt. Sie erklärte, dass sie «als Hausangestellte im Dienst der Eltern des Opfers gearbeitet habe, dann manchmal an Wochenenden in dessen Dienst».
Mutter eines Mädchens (6)
Die Mutter eines sechsjährigen Mädchens, das vom Sozialdienst vermittelt wurde, stand seit Anfang des Jahres unter Vormundschaft. «Die Frage ihrer strafrechtlichen Verantwortlichkeit wird sich stellen», erklärte der Staatsanwalt.
Der diensthabende Staatsanwalt eröffnete eine Untersuchung und übertrug die Ermittlungen Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der forensischen Polizeieinheit, um die Umstände dieser vorsätzlichen Tötung in Clarens VD zu ermitteln. Da Frankreich seine Staatsangehörigen nicht ausliefert, wird die Strafverfolgung an Frankreich delegiert. (szm/vof/SDA)