Darum gehts
- Giftnotruf vor dem Aus: Stiftung Tox Info fordert mittels Medienkampagne finanzielle Hilfe
- Medienwirksamer Aufruf zielt auf Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ab
- 56'000 Unterschriften in vier Tagen für Petition zur Rettung des Giftnotrufs
Der öffentlichkeitswirksamste Aufschrei der Woche stammt von der Stiftung Tox Info Suisse. An den Giftnotruf 145 wenden sich Eltern, wenn ein Kind aus Versehen Putzmittel oder Medikamente geschluckt hat. Anfang Woche hat die Leitung in einer Mitteilung Alarm geschlagen: Wenn der Bund nicht bis Ende August 1,1 Millionen Franken «Soforthilfe» zusichere, folge 2026 das Aus. Heute schon finanzieren Bund und Kantone 65 Prozent des Betriebs. Im Jahr 2024 waren das 2,3 Millionen Franken. Den Rest stemmen Stiftungen und Verbände – doch die ziehen sich immer mehr zurück.
Schon im Februar lancierte die Tox-Info-Leitung einen Hilferuf. In einem Brief an die zuständige Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider forderte sie Unterstützung. Darin steht: Man müsse die Stiftung wohl auflösen, wenn man bis im Herbst kein Signal für eine Finanzierung erhalte.
Daraufhin kam der Bund in die Gänge. In der Frühlingssession antwortete der Bundesrat auf eine entsprechende Frage aus dem Parlament: «Das BAG arbeitet mit Hochdruck daran, die Finanzierung von Tox Info Suisse nachhaltig zu sichern.» Es folgten mehrere Treffen von Tox Info und BAG – im Mai, im Juni, mitunter mit der Direktorin Anne Lévy. Ein Sprecher sagt auf Anfrage, im August sei der nächste Termin angesetzt.
Keine Geduld mehr
Jetzt, noch vor dem Herbst, prescht Tox Info Suisse vor, zielt medienwirksam direkt auf die Bundesrätin und nimmt diese in einer seit Anfang Woche aufgeschalteten Petition in die Pflicht: «Frau Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider – Retten Sie den Giftnotruf!» 56’000 Unterschriften sind innert vier Tagen zusammengekommen.
Der Angriff über die Medien, der scharfe Ton – das kommt beim Bund schlecht an. Das BAG schiesst in einer «Klarstellung» zurück: Es sei «sehr bedauerlich», dass die Leitung «nicht in der Lage» sei, «den Betrieb nachhaltig sicherzustellen». Das Amt sei zuversichtlich, bald einen konkreten Vorschlag vorlegen zu können. Gegenüber Blick legt der Sprecher nach: Das BAG stelle fest, dass die Kosten der Stelle gestiegen seien. Gleichzeitig sei es der Leitung nicht gelungen, jahrzehntelange Finanzierer an Bord zu behalten oder neue zu gewinnen.
Tox Info Suisse kontert in einer Mitteilung: «Liebes BAG, danke für die Zuversicht, bleiben wir aber bei den Fakten!» Die Leitung leiste «hervorragende Arbeit» in einem schwierigen Umfeld. Auf Anfrage erklärt Stiftungsratspräsident Josef Widler, dass es kein Sparpotenzial gebe. «Wir können heute schon dem Personal keine marktgerechten Löhne zahlen.»
Fest steht: Tox Info Suisse hat mit 42'782 Beratungen ein Rekordjahr hinter sich. BAG, Politik – alle wollen die Stelle erhalten. Die nächsten Monate werden zeigen, wie.
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