Stadtparlament dafür
Sekundarschule soll in Zürich erst ab 8 Uhr starten

Das Zürcher Stadtparlament befürwortet einen späteren Schulbeginn für Sekundarschüler. Trotz Skepsis von Stadtrat und Schulbehörden soll die erste Lektion nicht mehr um 7.30 Uhr starten, um dem veränderten Schlafrhythmus der Jugendlichen gerecht zu werden.
Publiziert: 20.08.2025 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2025 um 20:29 Uhr
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Sek-Schülerinnen und -schüler sollen künftig am Morgen später in die Schule gehen, findet das Stadtzürcher Parlament. Im Bild das neue Schulhaus Brunnenhof. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das Stadtzürcher Parlament hat sich am Mittwoch positiv gegenüber einem späteren Schulstart in der Sekundarschule gezeigt. Stadtrat und Schulbehörden stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber.

Der spätere Schulstart ist nicht nur bei den erwachsenen Politikerinnen und Politikern Thema, auch zwei Jugendvorstösse und eine Einzelinitiative gab es schon dazu. Hintergrund ist, dass Jugendliche zu wenig schlafen, weil sich ihre innere Uhr verschiebt. Heute kann die Schule schon um 7.30 Uhr beginnen.

Jugendliche schlafen erst nach Mitternacht

An der Sitzung vom Mittwoch bekräftigten die Befürworterinnen und Befürworter der Parlamentarischen Initiative von SP, Grünen und AL, dass die 7.30-Uhr-Lektion für die Jugendlichen zu früh komme. «Das haben verschiedene wissenschaftliche Studien gezeigt», sagte Balz Bürgisser (Grüne). Jugendliche könnten vor Mitternacht nicht schlafen, in der frühen Stunde würden sie so kaum etwas lernen.

Der Stadtrat kritisierte den Vorstoss als Eingriff in die Autonomie der Schulleitungen. Problematisch sei auch die mögliche Verkürzung der Mittagspause auf eine Stunde. Dies würde den Kindern verunmöglichen, zu Hause zu essen, befürchten die Gegner. Dies möge bei Kindern im Primarschulalter noch wichtig sein, sagte Christina Horisberger (SP). In der Sek spiele das aber keine grosse Rolle mehr.

Schulpflege gegen die Änderung

Der Spielraum der Schulen würde eingeengt, sagte Isabel Garcia (FDP), ein späterer Schulschluss unvermeidlich. Schulvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) verwies darauf, dass die mehrheitlich linke Schulpflege gegen die Änderung ist. «Es ist ein Fehler, dass sie diese übersteuern wollen.»

Die Vorlage geht noch in die Redaktionskommission. Die Schlussabstimmung wird in einer der nächsten Sitzungen stattfinden. Die Vorlage sollte aber eine Mehrheit finden, zumal sich auch die Mitte/EVP-Fraktion positiv äusserte.

Sofort würde die Änderung nicht umgesetzt. Die Schulen sollen bis vier Jahre nach Inkrafttreten der Teilrevision Zeit haben für die Umsetzung.

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