Darum gehts
- Preise für gestohlene Zahlungskarten im Darknet steigen weltweit an
- In der Schweiz stieg der Durchschnittspreis um 60,97 Prozent auf 11,96 US-Dollar
- Weltweiter Durchschnitt liegt bei etwa 8 US-Dollar
Laut aktuellen Untersuchungen des Online-Anbieters NordVPN sind die Preise für gestohlene Zahlungskarten auf Darknet-Marktplätzen in den meisten Ländern gestiegen. Während der weltweite Durchschnitt weiterhin bei etwa 8 US-Dollar (6,44 Franken) liegt, legten die Preise in manchen Märkten um bis zu 444 Prozent zu. In der Schweiz kletterte der Durchschnittspreis von 7,43 US-Dollar (5,98 Franken) im Jahr 2023 auf 11,96 US-Dollar (9,63 Franken) im Jahr 2025 – ein Anstieg von 60,97 Prozent.
Viele Menschen gehen davon aus, dass Cyberkriminalität immer nur andere trifft. Doch die Realität ist: Die Daten gestohlener Zahlungskarten werden täglich auf Untergrund-Marktplätzen gehandelt. Selten sind es nur die Kartennummern; in den Angeboten finden sich häufig auch Namen, Adressen, E-Mail-Adressen und weitere Informationen, mit denen Kriminelle Verifizierungsverfahren umgehen und sich als echte Kartenbesitzer ausgeben können.
So funktioniert Carding
Millionen gestohlener Karten sind im Darknet gelistet, aber das grosse Geld fliesst erst nach deren Verkauf – beim sogenannten Cash-out, auch Carding genannt. Das Stehlen oder Kaufen von Kartendaten ist nämlich nur der Anfang. Die eigentliche Kunst besteht darin, diese Daten zu validieren, zu Geld zu machen und das Ganze so zu verschleiern, dass am Ende ein echter Gewinn für die Kriminellen entsteht.
Carding funktioniert wie eine industrielle Lieferkette. Verschiedene Akteure übernehmen dabei jeweils unterschiedliche Aufgaben: «Harvester» beschaffen oder stehlen die Daten, «Validatoren» lassen Bots Tausende Karten pro Stunde überprüfen, und «Cash-outers» wandeln die geprüften Karten in Gutscheincodes, Waren, Kryptowährungen oder Bargeld um.