Darum gehts
- Stiftung Radix meldet Cyberangriff auf Kundendaten
- Bacs untersucht betroffene Stellen und Daten
- Kein Zugriff auf Bundesverwaltungssysteme durch Angreifer
Die in der Gesundheitsförderung tätige Stiftung Radix, zu deren Kunden verschiedene Verwaltungseinheiten des Bundes gehören, ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Angreifer, die mit einer sogenannten Ransomware-Attacke erfolgreich waren, verschlüsselten die entwendeten Daten und veröffentlichten sie im Darknet.
Nach einer ersten Situationsanalyse habe die Stiftung das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) informiert, meldete der Bund am Montag. Zurzeit sei in Abklärung, welche Stellen und Daten konkret betroffen seien, teilte das Bacs weiter mit.
Die Angreifer hätten zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf die Systeme der Bundesverwaltung gehabt, da auch die Stiftung keinen Direktzugriff auf die Systeme der Bundesverwaltung habe.
Kriminelle erpressten Unternehmen
Das Bacs übernahm nun die weiteren Abklärungen und allfälligen Massnahmen. Es stehe in ständigem Austausch mit Radix sowie den Strafverfolgungsbehörden und den betroffenen Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung, hiess es in der Mitteilung weiter. Die Öffentlichkeit werde über weitere Erkenntnisse zu gegebener Zeit informiert.
Kriminelle verschaffen sich bei Ransomware-Angriffen in der Regel unbefugten Zugriff mit einer Schadsoftware auf Systeme eines Unternehmens oder einer Organisation, stehlen und verschlüsseln Daten und erpressen die bestohlene Firma. Zahlt die Firma nicht, drohen die Angreifer mit der Veröffentlichung der Daten. Zahlt sie weiterhin nicht, werden die Daten meist schrittweise veröffentlicht, um den Druck zu erhöhen. Mit Angriffen dieser Art können auch ganze IT-Systeme lahmgelegt werden.
Cybervorfälle nehmen stark zu
Der letzte grössere und erfolgreiche Ransomware-Angriff auf einen bundesnahen Betrieb erfolgte 2023, als dem IT-Unternehmen Xplain über 9000 Datenobjekte der Bundesverwaltung gestohlen wurden. Unter anderen waren teilweise sensitive Daten des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) und des Bundesamts für Zoll und Grenzschutz (BAZG) entwendet worden.
Gemäss Angaben des Bacs nimmt die Anzahl Cybervorfälle generell stark zu. 2024 waren den Spezialisten des Bundes 63'000 Fälle gemeldet worden – 26 Prozent mehr als im Vorjahr.