Anklage in Deutschland
Mutmasslicher Sexualstraftäter «White Tiger» soll Kinder zum Suizid getrieben haben

Ein 21-jähriger Mann aus Hamburg steht wegen Mordes und 204 weiterer Straftaten vor Gericht. Als «White Tiger» soll er Kinder im Internet zu Selbstverletzungen und Suizid getrieben haben. Ein US-amerikanischer Bub kam dabei ums Leben.
Publiziert: 16:37 Uhr
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ILLUSTRATION - Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur. Foto: Nicolas Armer/dpa
Foto: NICOLAS ARMER

Darum gehts

  • Anklage gegen 21-Jährigen wegen Mordes und Cyberkriminalität erhoben
  • Der Verdächtige soll Kinder zu Selbstverletzungen und Suizid getrieben haben
  • 204 Straftaten, darunter Mord und versuchter Mord in fünf Fällen
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der Fall schockiert ein ganzes Land: Ein junger Mann (21) soll als «White Tiger» im Internet Kinder zu selbstverletzenden Handlungen bis hin zum Suizid getrieben haben – jetzt ist in Deutschland Anklage unter anderem wegen Mordes gegen ihn erhoben worden.

Insgesamt werden dem heute 21-Jährigen aus Hamburg 204 Straftaten zur Last gelegt, jeweils verübt in mittelbarer Täterschaft. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem den Mord an einem US-amerikanischen Jungen sowie versuchten Mord in fünf Fällen vor.

Sexuelle Motivation

«White Tiger» soll der Kopf einer Gruppe von Cyberkriminellen gewesen sein, die aus sexueller Motivation heraus Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren im Internet zu Gewalt gegen sich selbst zwang.

Die Kinder stammen früheren Angaben der Ermittler zufolge aus Deutschland, England, Kanada und den USA. Ein 13-jähriger US-Amerikaner wurde demnach in den Suizid getrieben. Eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich umzubringen.

Täter studierte Medizin

Der Deutsch-Iraner war im Sommer in Hamburg in der elterlichen Wohnung unter anderem wegen Mordverdachts festgenommen worden. Er sitzt in einem Jugendgefängnis in Untersuchungshaft. Der mutmassliche Sexualstraftäter hatte zeitweise an einer privaten Hochschule Medizin studiert.

Die Hamburger Polizei hatte bereits im Jahr 2021 gegen ihn ermittelt. Damals ging es laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft um den Verdacht des Besitzes jugendpornografischer Aufnahmen. Die Ermittlungen seien jedoch nach einer Vernehmung des Verdächtigen wegen Geringfügigkeit eingestellt worden.

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