Der Beginn der Pandemie stellte die Spitäler vor grosse Herausforderungen: Nicht dringende Eingriffe wurden verschoben, Operationssäle stillgelegt. Das Personal schuftete bis zur Erschöpfung. Alleine der Kanton St. Gallen verzeichnete im letzten Jahr 2176 Hospitalisationen aufgrund einer Coronavirus-Infektion. 249 dieser Patienten mussten auf einer Intensivpflegestation (IPS) behandelt werden, 162 wurden künstlich beatmet – fast jeder zweite davon überlebte nicht.
Wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, starben letztes Jahr insgesamt 361 Coronavirus-Patienten in den Spitälern des Ostschweizer Kantons. Das sind über 20 Prozent aller Patienten, die im Jahr 2020 im Spital gestorben sind.
Sechsfach erhöhtes Sterberisiko
Patienten mit einer besonders schwerwiegenden Corona-Erkrankung, die einen Aufenthalt auf einer IPS erforderlich machte, wiesen dabei ein etwa sechsfach erhöhtes Sterberisiko auf.
Solche mit mehreren oder mindestens einer besonders schweren Begleitkrankheit hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko, während ihres Spitalaufenthalts zu sterben. Das Risiko im Spital zu sterben, lag bei Männern zudem 40 Prozent höher als bei Frauen.
Lebererkrankungen und Diabetes
Die Zahlen zeigen auch, dass rund 90 Prozent der Corona-Patienten vor der stationären Behandlung noch zu Hause lebten. Personen, die zuvor in einem Alters- und Pflegeheim wohnhaft waren, stellten gerade einmal knapp drei Prozent der Spitalaufenthalte dar – auf den Intensivpflegestationen waren sie gar nicht vertreten.
Dass jemand überhaupt auf der Intensivpflegestation landete, hing vor allem mit drei Grundkrankheiten zusammen: Lebererkrankungen, Erkrankungen der Blutgefässe des Gehirns sowie Diabetes. (bra)