Er war praktisch tot. Die Ärzte glaubten kaum mehr an eine Besserung. Doch dann ging es mit der Lunge eines Mannes Anfang 40 bergauf. Nach 129 Tagen auf der Intensivstation durfte er nun endlich das Spital verlassen, schreibt «Focus».
Die München Klinik Bogenhausen veröffentlicht ein Foto des Patienten. In der rechten Hand hält er ein Glace, in seiner linken ein Telefon. Er kann endlich wieder lachen. Ein anderes Bild zeigt ihn draussen inmitten seiner Pfleger und Ärzte. Alle Daumen sind nach oben gerichtet.
Nach 30 Tagen wäre die Zeit zum Aufhören
Wie das Krankenhaus auf Facebook schreibt, hing der Mann ganze 71 Tage an einer Herz-Lungen-Maschine. Diese kommt zum Einsatz, wenn eine künstliche Beatmung nicht mehr ausreicht.
30 Tage nach der sogenannten ECMO-Behandlung (extrakorporale Membranoxygenisierung) habe der Arzt, Markus Engel, auf die zerstörte Lunge des Mannes geblickt.
«Eigentlich war dies eine Zeit zum Aufhören. Doch ich wollte diesem jungen Mann nicht sagen, dass wir ihn aufgeben», sagt der Arzt. Trotz Zweifel im gesamten Team wurde der Corona-Kranke fast zwei weitere Monate beatmet.
Mit Erfolg. «Die Lungenschädigung konnte trotz des katastrophalen Befunds rückgängig gemacht werden, unser Patient konnte noch an der ECMO erste Schritte machen und hat sich mittlerweile weitgehend erholt», wird Engel zitiert.
«Erfolgsgeschichte macht Mut»
Nach insgesamt 129 Tagen auf der Intensivstation wurde der Mann letzte Woche entlassen und konnte an der frischen Luft sein Glace geniessen.
«Diese Erfolgsgeschichte macht Mut und zeigt, dass Covid-Patienten auch nach langer ECMO-Behandlung wieder zurück ins Leben gebracht werden können.» (man)