Tillie Dybing trotzt dem Tod. Im Alter von 107 Jahren infiziert sich die US-Amerikanerin aus Minnesota diesen Herbst mit dem Coronavirus. Ihre Familie rechnet mit dem Schlimmsten. Doch Dybing sagt: «Ich fühlte mich nur müde.»
Und die Corona-Pandemie ist nicht die erste, die sie überlebt. Tillie Dybing kam 1913 zur Welt und war erst fünf, als die spanische Grippe die USA heimsuchte. «Meine Leute wurden krank, lagen alle im Bett. Ich rannte ins Schlafzimmer und mein Vater fragte: ‹Kannst du nicht irgendwo anders herumrennen?›», erzählt sie dem Sender CNN.
Gebärmutterkrebs mit 95 Jahren
Doch Dybing ist zäh – war es schon immer. Noch während der Kindheit verlor sie mehrere Geschwister. Mit 80 Jahren ihren Mann. Dann erlitt sie Gebärmutterkrebs, mit 95. Doch auch den überlebte sie.
Diesen Sommer feierte sie ihren 107. Geburtstag im Pflegeheim. Sie fühlte sich gesund und munter, bis zum November. Ihre Tochter erzählt: «Ich habe einen ganzen Samstag lang versucht, sie zu erreichen. Doch die Krankenschwester sagte immer, sie schlafe.»
«Ich dachte, das wars»
Doch Tochter macht sich grosse Sorgen. «Ich dachte schon, das wars.» Doch am nächsten Tag wacht Tillie Dybing auf und fühlt sich gesund. «Ich habe gar nicht geahnt, dass ich das Coronavirus habe», sagt sie.
Kein Fieber, keine Atemprobleme. Nach einigen Wochen in Quarantäne kommt Dybing vor Weihnachten wieder zurück auf die normale Pflegestation. Dort sagen die Mitarbeiter: «Wir sind so froh, können wir weiterhin jeden Tag ihr Lachen sehen und hören.» (hah)