«Der Kontakt mit ihm war immer sehr herzlich»
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Nachbar Ruedi Schöbi (76):«Der Kontakt mit ihm war immer sehr herzlich»

Arbon TG reagiert auf den Tod von Felix Baumgartner
«Er lebte zurückgezogen in unserer Stadt»

Am Donnerstag ist der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner bei einem Paragliding-Unfall ums Leben gekommen. In den vergangenen Jahren wohnte Baumgartner in Arbon TG. Nun äussern sich Stadtpräsident und Nachbarn zu seinem Tod.
Publiziert: 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 14:38 Uhr
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Baumgartner lebte in der Thurgauer Gemeinde Arbon.
Foto: Ralph Donghi

Darum gehts

  • Felix Baumgartner bei Paragliding-Unfall in Italien gestorben
  • Baumgartner lebte zurückgezogen in Arbon TG
  • Er starb im Alter von 56 Jahren
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Felix Baumgartner kam als Steuerflüchtling in die Schweiz – nachdem ihm Österreich den Steuerrabatt gestrichen hatte. Die Steuerverwaltung unseres Nachbarlandes war der Ansicht, dass Baumgartner 2013 nicht mehr als Sportler galt, der bei Sportveranstaltungen auftrat. Sein Haus und Helikopter wurden beschlagnahmt. Und Baumgartner fand ein neues Zuhause: in Arbon TG.

Nun ist Baumgartner im Alter von 56 Jahren in Italien tödlich verunglückt. Am Donnerstag verlor er beim Paragliding die Kontrolle über seinen Schirm und knallte zunächst in die Holzkonstruktion einer Hotelanlage und anschliessend gegen den Rand eines Swimmingpools.

«Ich bin sehr traurig»

Blick hat am Freitag mit dem Arboner Stadtpräsidenten und Nachbarn des Österreichers gesprochen. Im Mehrfamilienhaus, wo der 56-Jährige gewohnt hat, stehen bereits Kerzen und Blumen zum Gedenken an den Extremsportler. 

«Die Stadt Arbon hat mit grosser Anteilnahme vom Tod von Felix Baumgartner vernommen und spricht den Angehörigen das tiefste Beileid aus», erklärt René Walther. «Felix Baumgartner lebte zurückgezogen in der unserer Stadt», so der Stadtpräsident. 

Die direkten Nachbarn Baumgartners haben vornehmlich aus der Presse vom Ableben des 56-Jährigen erfahren. Sie sind alle sehr traurig. «Er war ein Mensch, der ganz widersprüchliche Ideen verfolgte», sagt Ruedi Schöbi (76) zu Blick. «Er sagte Dinge, die eigentlich nicht gehen, die daneben sind. Trotzdem war er eine sehr liebenswürdige Person.» Der Kontakt zu Baumgartner sei immer sehr herzlich gewesen. «Ich hatte nie einen Konflikt mit ihm.» Er wünsche der Familie, dass sie Baumgartner so in Erinnerungen behalten können, wie er war: «Zwiespältig, widersprüchlich, aber eigentlich sehr herzlich.»

Durch diesen Sprung wurde Baumgartner berühmt
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Vor 13 Jahren:Durch diesen Sprung wurde Baumgartner berühmt

«Er hat uns ganz lieb in die Wohnung gelassen»

Monica Forster (69) ergänzt: «Ich werde Baumgartner sehr vermissen.» Sie hätte ihn jeweils beim Parkieren oder auf dem Gang getroffen. «Er wird uns sehr fehlen. Ich wünsche seiner Familie und Lebenspartnerin ganz viel Kraft beim Bewältigen dieses Schicksalsschlags.»

Jan Scherrer (20) aus Arbon ist ein grosser Fan Baumgartners. Er war noch ein Kind, als er den Extremsportler kennenlernte. «Er hat in einem Block gleich neben mir gewohnt. Wir haben ihn ab und zu gesehen – er hat immer gegrüsst. Vor allem als wir Fussball gespielt haben, kam er oft vorbei.» Scherrer war sogar schon einmal bei Baumgartner zu Hause. «Ich habe bei ihm an der Tür geklopft. Er hat uns ganz lieb in die Wohnung gelassen und uns ein Autogramm gegeben.» Der Tod macht Scherrer traurig. «Er war eine inspirierende Person und sehr bodenständig. Ich wünsche ihm alles Gute – wo auch immer er ist.»

Fritz Bartholet (45), Geschäftsführer Restaurant Frohsinn in Arbon, kannte den gebürtigen Österreicher ebenfalls: «Herr Baumgartner war ein geschätzter Gast von uns, und wir sind tief betroffen über sein Ableben. Seinen Angehörigen wünschen wir viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.»

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