Ein Grossaufgebot der Kantonspolizei St. Gallen wird am Donnerstagabend, kurz vor 21.30 Uhr, nach Flums gerufen. Der Grund: Nach einem technischen Defekt ist einer der Öfen in der Flumroc AG, einer Firma, die Steinwolle herstellt, übergelaufen. Das bestätigt die Kapo auf Anfrage von Blick und in einer Medienmitteilung.
Die über Tausend Grad heisse Masse sorgt in der Gegend für eine starke Rauchentwicklung – selbst aus Österreich meldet sich ein Leser, er sei von Alertswiss gewarnt worden.
Extrem schwierige Löscharbeiten
Flumroc produziert Steinwolle, indem Steine im Ofen eingeschmolzen und danach durch einen Ablass in die Schleudermaschine zur Weiterverarbeitung gelassen werden. Diese rund 1500 Grad heisse Schmelze geriet am späten Donnerstagabend aus noch unbekannten Gründen aus dem Förderungsprozess und letztlich auf den Boden. Durch die hohen Temperaturen frass sich die Schmelze durch mehrere Stockwerke hindurch nach unten. Dies hatte eine erhebliche Rauchentwicklung zur Folge. Es bestand zudem die Möglichkeit, dass auch schädliche Gase austreten würden.
Mehrere Stellen befanden sich in grossen Zahlen vor Ort, um die Situation unter Kontrolle zu kriegen, darunter mehrere Feuerwehren. Die Löscharbeiten gestalten sich jedoch insofern schwierig, dass das Löschwasser durch die grosse Hitze umgehend verdampft und die Schmelze nur sehr langsam kühlen kann. Zudem können die betroffenen Räumlichkeiten und der betroffene Schmelzofen wegen der grossen Hitze aktuell nicht betreten werden.
Grossaufgebot noch immer im Einsatz – Warnung an Bevölkerung zurückgezogen
Die Löscharbeiten dauern auch am frühen Freitagmorgen nach wie vor an und dürften noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen, wie die Kapo mitteilt. Im Einsatz stehen mehrere Feuerwehren, ein Löschzug der SBB, die Kantonspolizei St.Gallen mit Fachspezialist/-innen, ein Statiker, die Wasserversorgung und die ARA Flums sowie die Gebäudeversicherung. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Da die Möglichkeit bestand, dass schädigende Gase entweichen, ertönte in der Gegend am späten Donnerstagabend ein Sirenenalarm. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen zu schliessen sowie Lüftungen auszuschalten – nun wurde diese Warnung zurückgezogen. Wer unterwegs ist, soll das Gebiet weiträumig umfahren.