Mann im Sofa, Hundestreit und längst tote Freunde
So irre war der Stephanstag für die Kapo St. Gallen

Im Kanton St. Gallen musste die Kantonspolizei am Stephanstag zu mehreren skurrilen Einsätzen ausrücken. Ein Fake-Instagram-Account, ein neu gekaufter Hund und ein frisch getrenntes Paar hielten die Einsatzkräfte auf Trab.
Publiziert: 27.12.2022 um 16:11 Uhr
|
Aktualisiert: 27.12.2022 um 16:15 Uhr
1/2
Im Kanton St. Gallen musste die Polizei am Montag wegen diverser Vorfälle ausrücken. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Statt besinnlich und ruhig ging es im Kanton St. Gallen am Stephanstag richtig turbulent zu und her: Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, hielten skurrile und teils «sehr unangenehme Fälle» die Einsatzkräfte auf Trab.

So meldete ein Mann (35), dass er in seinem Sofa einen Menschen vermute, der zu ersticken drohe. Die ausgerückte Polizei-Patrouille traf in der Wohnung auf einen psychisch auffälligen Mann. Durch einen Arzt wurde eine fürsorgerische Unterbringung in eine Fachklinik verfügt.

Da in der Wohnung Marihuanageruch wahrgenommen wurde, verfügt die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen eine Hausdurchsuchung. Dabei konnten rund 50 Marihuana-Pflanzen, eine komplette Indooranlage mit diversem Zubehör und über 2000 Franken sichergestellt werden. Wie die Kantonspolizei weiter schreibt, folgen nun weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen.

Frau versuchte Dienstwaffe des Polizisten zu ergreifen

Am selben Abend musste die Kantonspolizei wegen einer Frau (21) ausrücken, die mit einem «Fake Instagram Account» mutmasslich eine weitere Frau bedrohte und beschimpfte.

Als die Einsatzkräfte in der Wohnung der 21-Jährigen eintrafen, habe diese hysterisch reagiert. Sie fing an zu schreien und verkündete, dass sie unter keinen Umständen mit der Polizei mitkommen werde. Sie wehrte sich heftig und schlug mit Händen und Füssen um sich. Doch damit nicht genug: Mehrmals habe sie zudem versucht, dem Polizisten die Dienstwaffe zu entwenden.

Auch den verschiedenen Familienangehörigen, die sich aktiv in die polizeiliche Handlung einmischten, gelang es nicht, eine Verhaftung zu verhindern. Die Frau wurde dennoch festgenommen.

Neuer Hund löst Streit – und dann Polizeieinsatz aus

Auch nach Uznach musste eine Polizei-Patrouille ausrücken. Die Beamten wurde an dem Abend zu einer Familie gerufen, die sich wegen eines durch den 21-jährigen Sohn zu Weihnachten neu angeschafften Hundes gestritten hatte.

Demnach hätte die Mutter keinen Hund in ihrer Wohnung akzeptieren wollen, woraufhin es zu einem lauten Streitgespräch mit dem Sohn gekommen sei. Wie die Polizei weiter schreibt, hätte sich die Situation am Ende jedoch beruhigt, da der Sohn mit dem neuen Vierbeiner bei einem Kollegen Unterschlupf fand.

Auch in Buchs blieb es am Stephanstag nicht ruhig: Ein Beziehungsende zwischen einem Mann (19) und einer Frau (26) löste einen heftigen Streit aus, der den Einsatz mehrerer Polizeipatrouillen erforderte. Die 26-Jährige sei ob der am Stephanstag beendeten Beziehung dermassen aufgelöst gewesen, dass Personen, die das mitbekommen hatten, nur noch die Polizei als Lösung sahen. Die Frau konnte danach in die Obhut von ihr nahe stehenden Personen übergeben werden.

Zügelaktion zur späten Stunde sorgt für Ärger bei neuen Nachbarn

In Rapperswil-Jona musste die Polizei ebenfalls ausrücken. Eine Frau (62) hielt die Einsatzkräfte auf Trab, da sie wiederholt in einem Spital angerufen hatte, um sich nach dem Verbleib von mehreren bereits vor längerer Zeit verstorbenen Verwandten zu erkundigen. Der Frau wurde in einem langen Gespräch erklärt, dass die Verstorbenen ihre letzte Ruhe gefunden hätten, sodass sie sich wieder beruhigte.

Auch in Mels wurde die Polizei zu einem skurrilen Einsatz gerufen. Wie aus der Medienmitteilung hervorgeht, hatte ein Mann (46) den Stephanstag als Einzugstermin in seine neue Wohnung gewählt – ganz zum Ärger seiner neuen Nachbarn. Sie störten sich um 22.08 Uhr am Lärm und riefen die Polizei. Diese erklärte die Zügelaktion zur späten Stunde dann für beendet. Der 46-Jährige zeigte sich einsichtig und beendete seine Arbeiten zugunsten eines künftig guten Nachbarschaftsverhältnisses.

In keinem der Fälle wurden von den beteiligten Personen strafrechtliche Massnahmen gewünscht. Die Kantonspolizei St. Gallen wird – falls notwendig – Berichte an die Sozialbehörden verfassen. (dzc)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?