RhB warnte Angestellte vor flüchtigem Ausbrecher Mekail Ademi (28) im Puschlav
Übereifrige Polizistin sorgt für Aufregung

In der Nacht auf Donnerstag bricht Mekail Ademi in Baden-Württemberg aus. Tags darauf soll er in einem abgelegenen Bündner Südtal gesehen worden sein. Die Rhätische Bahn warnte darauf ihre Mitarbeiter, obwohl es sich um einen klassischen Fehlalarm handelte.
Publiziert: 27.09.2021 um 00:37 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2021 um 17:10 Uhr
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Vermeintlich im Puschlav gesichtet: Mekail Ademi (28). Er ist 184 Zentimeter gross, wiegt 70 Kilogramm.
Foto: Polizei
Marco Latzer

Eine Fahndungsmeldung sorgte beim Zugpersonal der Rhätischen Bahn für Verunsicherung. «Die Kapo bittet um Mithilfe: Gesucht wird Mekail Ademi (28). (...) Der Mann gilt gemäss Polizei als gefährlich. Bei Antreffen diskret verhalten und Polizei verständigen.»

Bei Ademi handelt es sich um einen von vier Männern, die im baden-württembergischen Weinsberg in der Nacht zum Donnerstag aus einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen sind. Nachdem einer der Flüchtigen kurz darauf gefasst werden konnte, haben die deutschen Ermittler inzwischen Öffentlichkeitsfahndungen gegen Ademi, Yousef Cherif (24) und Cristian Duga (36) eingeleitet. Sie seien womöglich bewaffnet.

Privatperson will Ademi im Puschlav gesehen haben

Kein Wunder also, dass die Meldung, die per E-Mail verschickt wurde, beim RhB-Personal ein mulmiges Gefühl auslöste. Bloss: Während das Unternehmen die Meldung gegenüber Blick als authentisch bezeichnete, wusste die Kantonspolizei Graubünden zunächst von nichts! «Von unserer Seite ist keine offizielle Fahndung erfolgt», sagte Mediensprecher Beat Marugg auf Anfrage verwundert.

Weitere Abklärungen bringen schliesslich Licht ins Dunkel. Eine Privatperson will Mekail Ademi im Puschlav wiedererkannt haben, nachdem sie einen Medienartikel gelesen hatte – und schlägt Alarm! Eine eifrige Polizistin gibt den Hinweis sogleich an die Betriebszentrale der Rhätischen Bahn weiter.

Vermeintlicher Verdächtiger lebt in der Region

Doch kurz darauf erwies sich der Verdacht als völlig unbegründet. «Es handelte sich um einen in der Region wohnhaften Mann und nicht um den Gesuchten», so Sprecher Marugg. Sie sähen sich optisch vermutlich einfach ähnlich.

Bei der internen Meldung der RhB handelte es sich daher schlicht um ein «Missverständnis». Ein Widerruf sei in der Folge auch deshalb nicht erfolgt, weil die Meldung gar nie offiziell gewesen sei. «In diesem Fall hätten wir selbstverständlich auch die Öffentlichkeit informiert», erklärt Marugg.

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