Nach Kieferbruch-Eklat in Möriken AG
Syrischer Lehrer-Schläger (14) darf in keine Schule

Er fuchtelte mit einem Dolch auf dem Pausenplatz herum, brach seiner Lehrerin den Kiefer und wurde daraufhin von der Schule geschmissen. Jetzt findet der Aggro-Schüler aus Möriken AG keiner Klasse einen Platz.
Publiziert: 19.10.2019 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2019 um 15:35 Uhr
Der Schüler der Kreisschule in Möriken AG schlug der Lehrerin unvermittelt mit der Faust ins Gesicht.
Foto: schule-moeriken-wildegg.ch

Keine Schule im Aargau möchte den Teenager (14) aus Möriken AG aufnehmen. Sogar bei einer Spezialklasse für auffällige Schüler blitzte er ab. Und eine geplante Wiedereinschulung nächste Woche wurde im letzten Moment gestoppt. Die Bildung wird ihm vorerst verwehrt – mit gutem Grund.

So hatte der junge Syrer im Sommer dieses Jahres seiner Lehrerin (64) den Kiefer gebrochen. Grund: Sie wollte seine Tasche durchsuchen, weil er mit dem Messer auf dem Pausenplatz rumfuchtelte. Daraufhin schlug ihr der Schüler mehrfach ins Gesicht. Die Lehrerin muss traumatisiert ins Spital.

Boxstunden in den Sommerferien

Umgehend wird der 14-Jährige von der Schule Möriken ausgeschlossen. Die Sommerferien stehen ohnehin an. Die verbringt er gemäss «Schweiz am Wochenende» mit «therapeutischen Boxstunden».

Schliesslich soll er nach den Ferien wieder in den Unterricht gehen. Zunächst stand das Jugendheim Aarburg zur Debatte. Doch weil der Syrer das Mindestalter von 15 nicht erreicht, erhält er keinen Platz. Schliesslich wollte man ihn in einer Spezialklasse für verhaltensauffällige Schüler in Baden unterbringen. Hier würde er in einer Kleinklasse intensiv betreut und müsste neben dem regulären Unterricht noch kochen und putzen.

Schulaufsicht schiebt den Riegel vor

Doch nachdem man in Baden vom Kieferbruch-Eklat hörte, winkte man ebenfalls ab. Die Schule Lenzburg erklärte sich bereit, den Teenager aufzunehmen. Und zwar in einer ganz normalen Klasse.

Nächste Woche hätte der Unterricht für den Syrer also beginnen sollen. Doch im letzten Moment grätscht die kantonale Schulaufsicht dazwischen: Am Freitagabend ordnet sie einen befristeten Schulausschluss an. Wie lange dieser andauern soll, ist ungewiss.

Gegen den Schüler läuft zurzeit ein Jugendstrafverfahren. Die Behörden ermitteln wegen einfacher Körperverletzung. Das Verfahren ist geheim.

Antiradikalisierungsbehörde gab Entwarnung

Wie die «Weltwoche» im Sommer berichtete, spreche der Syrer gut Deutsch, werde als «durchaus intelligent, selbstbewusst und schlagfertig» beschrieben.

Trotzdem habe er sich nie richtig integrieren können. Seit einem Jahr spreche er nur noch vom Koran.  Der Jugendliche habe sich etwa geweigert, Weihnachtslieder zu singen Auf dem Pausenplatz habe er Schülerinnen aufgefordert, sich «im Namen Allahs» züchtiger zu kleiden.

Im Sportunterricht habe er zudem den Lehrer mit dem Tod bedroht. Die Schulsozialarbeit war involviert, ebenso die kantonale Antiradikalisierungstelle. Diese gab jedoch Entwarnung. (hah)

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