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Jetzt spricht die Schwester der erstochenen Aarauer Rentnerin
«Hilde war manchmal sehr einsam»

Hildegard Enz Rivola (†66) wurde in Aarau brutal erstochen. Ein Tatverdächtiger (28) sitzt seit Dienstag in Haft. Jetzt spricht im BLICK erstmals eine Angehörige (57) des Opfers – und sie redet auch über den mutmasslichen Täter.
Publiziert: 15.02.2019 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2019 um 19:56 Uhr
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Ruth D. (Bild) ist die Schwester der getöteten Hildegard Enz Rivola (†66) und spricht mit BLICK über ihre Trauer.
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Ralph DonghiReporter News

Sie weiss nicht, ob sie traurig oder erleichtert sein soll. «Die Gefühlslage ist schwierig», sagt Ruth D.* (57) zu BLICK. «Schwierig, weil Hilde so brutal sterben musste. Andererseits bin ich froh, dass jetzt ein Tatverdächtiger verhaftet wurde.»

Ruth D. ist die Schwester von Hildegard Enz Rivola (†66), die vor vier Wochen vor ihrem Hauseingang in Aarau brutal erstochen wurde. Am Dienstag konnte der tatverdächtige Kroate Davor J.** (28) aus Unterentfelden AG verhaftet werden (BLICK berichtete). «Die Polizei hat uns Angehörigen darüber informiert, bevor es die Medien erfuhren», sagt Ruth D. «Jetzt hoffen wir, dass der Richtige in Haft sitzt.»

Hildegard Enz Rivola war ein offener Mensch 

Dass Hildegard Enz Rivola 66 Jahre alt war und der Verdächtige 28, macht Ruth D. nachdenklich. «Hilde war manchmal sehr einsam, weil sie seit der Trennung von ihrem Mann seit Jahren alleine lebte.» Aber: «Dass sie den 28-Jährigen heimgenommen und mit ihm etwas gehabt haben könnte, glaube ich nicht. Das war nicht ihre Art.»

Könnte das Tatmotiv Geld sein? «Keine Ahnung», so Ruth D. «Es kann schon sein, dass sie ihn im Ausgang kennengelernt hat, er von ihr Geld verlangte und er sie später daheim aufsuchte. Vielleicht wollte sie nicht, was er wollte.»

Der Beschuldigte bestreitet die Tat

Die Staatsanwaltschaft macht zum Beschuldigten und zum Motiv keine weiteren Angaben. Nur, dass er «den Tatvorwurf bestreitet» und ein Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung läuft.

Auf Ruth D. kommt jetzt eine noch schwierigere Zeit zu. «Bisher war der Leichnam nicht freigegeben», sagt sie. «Dies wird wohl bald mal so sein und dann folgt die Beerdigung. Das wird nicht einfach.»

Dem Hündli des Opfers geht es gut 

Dann schwärmt Ruth D.: «Hilde war so lieb. Wir hatten alle noch guten Kontakt mit ihr. Ich, meine zweite Schwester, ihr Ex-Mann und ihre beiden Söhne.» Zuletzt habe sie vor etwa sechs Wochen mit ihr telefoniert. «Wir sprachen über Belangloses. Sie war glücklich. Aber so zu sterben – das hat niemand verdient.»

Der einzige Trost: «Dass Hildes Hündli nach der Tat wieder auftauchte und jetzt bei einem guten Kollegen lebt.» Doch das Hündli vermisst das Frauchen. Die Schwester seufzt: «Wie wir alle.»

* Name bekannt

** Name geändert

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