«Wir suchen Leute, die mit ihr Kontakt hatten»
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Rätsel-Mord in Aarau:«Wir suchen Leute, die mit ihr Kontakt hatten»

Hildegard Enz Rivola (†66) erstochen – Polizei tappt im Dunkeln
50 Hinweise sind bereits bei der Polizei eingegangen

Die Kantonspolizei Aargau steht vor einem Rätsel. Wer hat die 66-jährige Hildegard Enz Rivola (†) brutal erstochen? Nun ziehen die Ermittler sämtliche Register – und gehen in die Offensive. Seit der Aktion sind 50 Hinweise bei der Polizei eingegangen.
Publiziert: 21.01.2019 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2019 um 17:31 Uhr
Die Polizei erbittet Hinweise: Wer hat Hildegard Enz Rivola (†66) brutal erstochen?
Foto: Kantonspolizei Aargau
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Ralph DonghiReporter News

Jetzt ziehen die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft im Aargau sämtliche Register. Nachdem letzten Donnerstag in Aarau die Seniorin Hildegard Enz Rivola (†66) niedergestochen wurde, suchen die Ermittler nun mit ihrem Namen und einem Foto von ihr nach der immer noch flüchtigen Täterschaft.

«Wir wollen alle Leute ansprechen, die sich im Umfeld des Opfers bewegt haben», sagt Polizeisprecher Roland Pfister. Denn: «Es gibt sicher viele, die sie gekannt haben oder ihr begegnet sind.» Laut Fiona Strebel von der Aargauer Staatsanwaltschaft ist die mutmassliche Täterschaft bis Stand Dienstagabend zwar noch nicht gefasst. Jedoch sind inzwischen 51 Hinweise bei der Kantonspolizei Aargau hereingekommen, die nun abgearbeitet werden.

Immer längere Zeit mit Hund an der Aare

Kommen die Hinweise aus dem Umfeld der Hündeler? Hildegard Enz Rivola soll laut BLICK-Recherchen praktisch jeden Tag mit ihrem schwarzen Hündchen Bosky an der nahen Aare spazieren gegangen sein. Dabei soll sie jeweils um 11 Uhr gestartet, westlich zum sogenannten «Entennest» gegangen sein und dann gekehrt haben. Um 12.30 Uhr soll sie mit ihrem Hund wieder daheim gewesen sein.

Deshalb haben am Montag auch rund ein Dutzend Kantonspolizisten im Naherholungsgebiet Flugblätter verteilt – mit einem Foto von Hildegard Enz Rivola und ihrem Hund darauf. Der Zeugenaufruf wurde stundenlang an Spaziergänger, Jogger, Hündeler und andere Passanten verteilt.

Polizei hofft jetzt auf Hinweise

Die brennendsten Fragen: Wer hat das Opfer oder verdächtige Personen vor oder nach der Tat gesehen? Wer hat den Hund, der am Samstag wieder auftauchte, gesehen? Und: Wer hat Dashcam- oder andere Videoaufnahmen gemacht?

«Ich finde es wichtig, dass man den Leuten mit diesem Flyer sagt, was gesucht wird», sagt Verena Sommerhalder (62). Sie hilft bei der Aktion gleich selber mit. «Ich werde dort, wo ich mein Pferd eingestellt habe, Flugblätter aufhängen.» Auch wenn die Täterschaft noch flüchtig ist – Angst hat sie keine.

Das letzte Mal wurde im Fall Rupperswil mit Plakaten gefahndet

Nur selten wird bei Tötungsdelikten per Flugblattaktion nach Hinweisen und möglichen Zeugen gesucht. Das letzte Mal wurde dieses Mittel von der Kantonspolizei Aargau im Vierfachmord von Rupperswil gewählt. Damals, im Dezember 2015, wurde auf dem Flyer neben dem Zeugenaufruf auch ein Foto der getöteten Carla Schauer (†48) gezeigt. Das Klarbild zeigt die später getötete Frau beim Geldabheben in einer Bankfiliale. Wie man heute weiss, hatte der Täter Thomas Nick (35) zu diesem Zeitpunkt schon ihre beiden Söhne und die Freundin des älteren Sohnes in seiner Gewalt.

Die Flyer hingen nicht nur in Rupperswil und Umgebung, sondern auch im grenznahen Deutschland und an Zollstationen. Die Massnahme sorgte für zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung. Der entscheidende Tipp zu Thomas Nick war damals allerdings nicht darunter. Seine Festnahme erfolgte erst Wochen später. 

Nur selten wird bei Tötungsdelikten per Flugblattaktion nach Hinweisen und möglichen Zeugen gesucht. Das letzte Mal wurde dieses Mittel von der Kantonspolizei Aargau im Vierfachmord von Rupperswil gewählt. Damals, im Dezember 2015, wurde auf dem Flyer neben dem Zeugenaufruf auch ein Foto der getöteten Carla Schauer (†48) gezeigt. Das Klarbild zeigt die später getötete Frau beim Geldabheben in einer Bankfiliale. Wie man heute weiss, hatte der Täter Thomas Nick (35) zu diesem Zeitpunkt schon ihre beiden Söhne und die Freundin des älteren Sohnes in seiner Gewalt.

Die Flyer hingen nicht nur in Rupperswil und Umgebung, sondern auch im grenznahen Deutschland und an Zollstationen. Die Massnahme sorgte für zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung. Der entscheidende Tipp zu Thomas Nick war damals allerdings nicht darunter. Seine Festnahme erfolgte erst Wochen später. 

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Auch Stefanie Stirnemann (35) aus Erlinsbach AG nicht: «Wenn man vor allem Angst hat, dann kann man ja nicht mehr aus dem Haus.» Sie hofft aber, dass man die Täterschaft findet. Und zwar: «So schnell wie möglich!»

Abends war Opfer im Quartier unterwegs

Dafür tun die Ermittler alles. «Solche Kapitalverbrechen werden prioritär behandelt», sagt Polizeisprecher Pfister. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch diesen Fall aufzuklären.» Deshalb werde man auch abends Flugblätter verteilen – im Quartier, in dem das Opfer lebte.

Grund: Hildegard Enz Rivola soll auch abends mit ihrem Hund rausgegangen sein. Dann im Quartier oberhalb ihres Hauses – eine Stunde lang. Heim kam sie dann jeweils gegen 18 Uhr. Also zu der Zeit, als sie letzten Donnerstag um Hilfe schrie – und vor ihrem Haus zusammenbrach.

Ist die Tote ein Zufallsopfer?

Ist die Tote ein Zufallsopfer, oder hat die Täterschaft dort auf sie gewartet? Und: Hat gar eine nahe Überwachungskamera jemanden auf dem Treppenweg zum Haus gefilmt? Dazu sagen Polizei und Staatsanwaltschaft nichts.

Die Schlinge um die Täterschaft könnte sich jedoch bald zuziehen, denn die Kapo Aargau hat bei Tötungsdelikten eine hohe Aufklärungsquote. 

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