Darum gehts
- Tödlicher Unfall in Wohlen AG: Zwei Jugendliche sterben, einer überlebt schwer verletzt
- Vater des verstorbenen Beifahrers trauert um seinen Sohn
- Patrick Baiata kann nicht verstehen, wie es zu diesem tragischen Unfall gekommen ist
Wohlen AG, 1. August, es ist 4.45 Uhr am Morgen. Ein lauter Knall schreckt die Bevölkerung rund um den Bankweg aus dem Schlaf. Ein schwarzer Mercedes kracht direkt in ein Einfamilienhaus.
Reifenspuren im Blumenbeet, ein mitgerissener Baum und eine beschädigte Hauswand sind die Sachschäden. Die Personenschäden sind viel dramatischer: Der Fahrer (†16) und der Beifahrer (†19) sterben noch am Unfallort, der Passagier auf der Rückbank (19) überlebt schwer verletzt. Auch Tage danach sitzt der Schock in der 17'000-Seelen-Stadt noch tief. Viele Fragen sind weiterhin offen, der Schmerz noch nicht verklungen.
«Nicht gedacht, dass ich meinen eigenen Sohn begraben muss»
Bei Blick meldete sich am Dienstag Patrick Baiata. Er ist der Vater des verstorbenen Beifahrers Ryan. Mit seinem Einverständnis darf Blick die Bilder zeigen und den richtigen Vornamen des Todesopfers nennen.
«Schlecht» gehe es ihm, sagt Baiata und wiederholt das Wort mehrmals, bevor er hörbar niedergeschlagen anfügt: «Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen eigenen Sohn begraben muss.» Es gebe Phasen, in denen es ihm besser gehe. «In der Nacht ist es aber ganz, ganz schlimm. Ich habe heute erst um 3 Uhr morgens zu Abend gegessen.» Aktuell schlafe er pro Nacht nur zwei bis drei Stunden.
«Ich verstehe noch immer nicht, wie mein Sohn so leichtsinnig in ein Auto steigen konnte, das von einem 16-Jährigen ohne Autoprüfung gelenkt wurde», sagt er. Üblich sei das nicht, sein Sprössling sei eigentlich vorsichtiger, so Baiata. Das Unverständnis ist riesig.
«Ich wusste nicht, wo oben und unten ist»
Baiata wohnt in Dubai, seinen Sohn hat er jetzt zwei Jahre lang nicht mehr gesehen, mit der Mutter ist er nicht mehr zusammen. «Ich war zu Hause, als mein Bruder sich bei mir meldete und mir erzählte, dass mein Sohn tot sei», sagt Baiata. «Ich bin aufgestanden und habe geweint.» Danach sei er zusammengebrochen und liegen geblieben. «Ich wusste nicht, wo oben und unten ist.» Ende Monat hätte ihn sein Sohn im Emirat besuchen sollen.
Am Telefon gibt sich Baiata so gefasst, wie es nur geht. Vier Tage nach der erschlagenden Nachricht hat er sich ein bisschen gefangen.
Auf Instagram, wo Baiata viele Follower hat, setzte er einen Post ab, in dem er öffentlich um seinen Sohn trauert: «Wenn meine Zeit kommt, mein Sohn, dann sehen wir uns wieder. Ich werde dich nie loslassen, nie. Bis bald, mein Engel.» 19'000 Personen nahmen dort Anteil. Trost findet Baiata aber auch in Gesprächen mit Bekannten und Freunden – und nicht zuletzt in den letzten Sprachnachrichten, die sein Sohn ihm geschickt hatte.
Die Allerletzte kam mitten aus dem Alltag: «Du kannst schon schnell anrufen, ich bin einfach draussen mit dem Hund.»
Patrick Baiata ist kein Unbekannter. Auf Instagram hat er an die 500'000 Follower. Eine «Person des öffentlichen Lebens» sei er, heisst es auf seinem Profil. Er wohnt in Dubai und zeigt sich auf Fotos gerne neben bekannten Persönlichkeiten wie Giorgio Armani.
In der Vergangenheit wurde er aber auch für dubiose Geschäftspraktiken kritisiert – wie Blick berichtete. Noch vor einigen Jahren soll er in der Schweiz umstrittene Bodyguard- und Privatdetektiv-Ausbildungen angeboten haben.
Patrick Baiata ist kein Unbekannter. Auf Instagram hat er an die 500'000 Follower. Eine «Person des öffentlichen Lebens» sei er, heisst es auf seinem Profil. Er wohnt in Dubai und zeigt sich auf Fotos gerne neben bekannten Persönlichkeiten wie Giorgio Armani.
In der Vergangenheit wurde er aber auch für dubiose Geschäftspraktiken kritisiert – wie Blick berichtete. Noch vor einigen Jahren soll er in der Schweiz umstrittene Bodyguard- und Privatdetektiv-Ausbildungen angeboten haben.