«Der Mercedes ist praktisch ungebremst in die Hauswand geknallt»
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Verkehrsunfall in Wohlen AG:«Der Mercedes ist praktisch ungebremst in die Hauswand geknallt»

Horror-Unfall in Wohlen AG
16-Jähriger kracht mit Mercedes in Hauswand – zwei Teenager tot

Am Freitagmorgen ist es in Wohlen im Kanton Aargau zu einem schlimmen Verkehrsunfall gekommen. Zwei Jugendliche sind tot.
Publiziert: 01.08.2025 um 08:52 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2025 um 18:31 Uhr
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Der Mercedes prallte ungebremst gegen ein Haus.
Foto: BRK News

Darum gehts

  • Verkehrsunfall in Wohlen AG mit Todesopfern
  • Auto prallte ungebremst in eine Hauswand
  • Zwei Teenager tot, ein Jugendlicher schwer verletzt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

In Wohlen AG ist es am Freitagmorgen um 4.45 Uhr in einer 30er-Zone zu einem Verkehrsunfall gekommen. Es gab zwei Todesopfer.

Drei Jugendliche waren in einem schwarzen Mercedes auf einer schmalen Strasse unterwegs, als es zum Unfall kam. Das teilte Bernhard Graser, Mediensprecher bei der Kantonspolizei Aargau, gegenüber BRK News mit. Am Steuer sass ein Teenager (†16), der die Kontrolle über den Wagen verlor. Das Auto kam von der Strasse ab, fuhr durch einen Garten, rasierte einen Baum und prallte ungebremst in eine Hauswand.

Weiterer Jugendlicher schwer verletzt

Anwohner bemerkten den Unfall und kamen den jungen Burschen zu Hilfe. Später kamen Rettungskräfte und Polizisten dazu. «Sie haben ein schlimmes Bild angetroffen», so Graser. Zwei der jungen Männer seien leblos gewesen. Die Ambulanz habe mit Reanimationsmassnahmen begonnen – ohne Erfolg. Fahrer und Beifahrer verstarben noch an der Unfallstelle. Das zweite Todesopfer, der Beifahrer, war 19 Jahre alt.

Ein dritter Jugendlicher (19) sass auf der Rückbank. Er wurde schwer verletzt und in ein Spital gebracht. 

«Ein riesiges Aufgebot war da»

Eine Anwohnerin bekam mit, was am frühen Morgen passierte. Sie war bereits seit 4 Uhr wach, hatte Probleme, wieder einzuschlafen. «Plötzlich hörte ich einen Motor aufheulen und dann einen unglaublich lauten Chlapf. Ich habe zum Fenster herausgeschaut und sah die Rücklichter des Unfallautos», sagt sie zu Blick.

«Es gab einen dumpfen Knall»
1:09
Anwohner hörte den Unfall:«Es gab einen dumpfen Knall»

Eine andere Bewohnerin in ihrem Haus sei ebenfalls aufgewacht und zur Unfallstelle geeilt. «Sie sagte mir, es sehe gar nicht gut aus. Die beiden vorn seien vermutlich tot und der hinten blutüberströmt.»

Robert Keller (58) wohnt ebenfalls unweit des Unfallorts. Er habe ein Quietschen gehört, erzählt er Blick. «Das ist eigentlich nicht ungewöhnlich, gibt es regelmässig. Dann aber gab es einen dumpfen Knall.» Keller dachte zunächst, jemand habe einen Müllcontainer gestreift. Als er fünf Minuten später die Polizeiautos sah, wurde ihm klar, dass etwas Grösseres passiert sein musste. «Ein riesiges Aufgebot war da.»

Fahrer und Beifahrer nicht angeschnallt

Wieder einschlafen konnte der Wohler danach nicht mehr. Das Ausmass, zwei Tote, habe ihn erschreckt – «ein Horror-Unfall». «Dass es in unserer Strasse passiert ist, ist ein Schock.» 

Gegenüber dem Sender Tele M1 erzählen die Ersthelfer, was sie an der Unfallstelle antrafen. Eine Frau sei sofort zum Auto geeilt und habe die Türe geöffnet. Der Fahrer und der Beifahrer seien beide nicht ansprechbar und nicht angeschnallt gewesen. Der Mann auf der Rückbank war hingegen bei Bewusstsein. Er war im Gegensatz zu seinen Mitfahrern angeschnallt. Ein weiterer Mann erzählt, dass er sogar noch die letzten Worte des Beifahrers gehört habe. Verstanden habe er diese aber nicht. 

Der 19-jährige Schwerverletzte wurde derweil operiert und befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr, heisst es weiter. 

War der Mercedes zu schnell unterwegs?

Warum der 16-Jährige am Steuer sass, ist noch unklar. «Die entsprechenden Ermittlungen haben wir aufgenommen», sagte Kapo-Sprecher Graser.

Die Jugendlichen waren möglicherweise mit deutlich mehr als 30 Kilometern pro Stunde unterwegs. «Das schreckliche Bild spricht eine eindeutige Sprache», erklärte Graser. «Aufgrund des Schadensbildes steht eine stark übersetzte Geschwindigkeit im Vordergrund der eingeleiteten Ermittlungen», schrieb die Polizei in einer Mitteilung. Die Unfalltechniker der Kantonspolizei untersuchten die Unfallstelle.

Der Teenager am Steuer war kosovarischer Herkunft, wie Graser auf Anfrage von Blick mitteilt. Sein Beifahrer war Schweizer. Beide wohnten in der Region.

Der schwer verletzte 19-Jährige auf der Rückbank ist ein Schweizer Staatsbürger aus dem Kanton Zürich. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eröffnet und eine Blut- und Urinprobe angeordnet. Am schicken Mercedes entstand Totalschaden. Dieser gehörte dem Bruder des 16-Jährigen, wie die Kantonspolizei Aargau schrieb.

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