Darum gehts
- Übler Geruch in Oftringen AG sorgte für Rätsel und Beschwerden
- Nun wurde Quelle identifiziert
- Zahlreiche Leser meldeten sich bei Blick mit ähnlichen Erfahrungen
Es war ein grosses Rätsel, das die Menschen in Oftringen AG auf Trab hielt. Seit einigen Wochen berichteten Anwohner und Anwohnerinnen immer wieder von einem faulen Geruch, der rund um die Aargauer Gemeinde in der Luft liegt. «Es stinkt einfach abartig», schrieb eine Frau in der Facebook-Gruppe Oftringen. «Kann jemand sagen, was dieser Gestank ist?», fragt ein weiterer Nutzer.
Nach Bekanntwerden des Problems meldeten sich auch zahlreiche Leser bei Blick, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Eine Anfrage bei der Gemeinde sowie der lokalen Kläranlage hat gezeigt, dass zwei mögliche Quellen für die Geruchsemissionen infrage kommen. «Faktisch kommen dafür nur das Kanalisationssystem oder das Klärbecken der Erzo ARA (Abwasserreinigungsanlage, Anm. d. Red.) infrage», heisst es von der Gemeinde.
«Unglückliche Verknüpfung einzelner Phänomene»
Nun, einige Tage später, scheint das Rätsel endlich gelöst. «Wie vermutet, ist es die Kanalisation», bestätigt Gemeindepräsident Hanspeter Schläfli in einer Medienmitteilung. «Faktisch handelt es sich um eine unglückliche Verknüpfung einzelner Phänomene.»
Grundsätzlich fliesse immer weniger Wasser in die Kanalisation. Grund dafür seien unter anderem wassersparende Spülungen in den Haushalten, erklärt die Gemeinde. Das führe dazu, dass der Schmutz in der Kanalisation nicht restlos mittransportiert werde – und sich Reste ablagern.
«Wenn nun – wie das in den vergangenen Wochen der Fall war – der Luftdruck aufgrund der tiefen Temperaturen fällt, dann führt das dazu, dass mehr Luft als sonst aus der Kanalisation entweicht, weil dort die Temperaturen höher sind als an der Oberfläche.»
Höhere Temperaturen schaffen Abhilfe
In dieser Kombination seien die Emissionen damit auch für deutlich mehr Einwohnerinnen und Einwohner wahrnehmbar als sonst, heisst es weiter. Diese Aussage würde durch die Daten von Meteo Schweiz gestützt.
Die inzwischen wieder höheren Temperaturen würden das weitere Entweichen von Abluft aus der Kanalisation verhindern, heisst es weiter. Beschwerden seien in den vergangenen Tagen keine mehr eingegangen.
Diese Massnahmen werden nun ergriffen
Dennoch wird die Gemeinde in den kommenden Tagen die gesamte Kanalisation durchspülen. Konsequenzen haben die vergangenen Wochen auch für die Kläranlage Erzo ARA, auch wenn sie nicht die Quelle der Geruchsemissionen war: Zum einen hat sie im Rahmen einer Sofortmassnahme Schwefelwasserstoff bindende Mittel permanent dosiert, womit bereits gute Resultate erzielt worden sind.
Zum anderen werden im kommenden Jahr und sobald es die Witterung und die Temperaturen zulassen, zwei Stapelbehälter saniert. «Diese Massnahme wird uns erlauben, die Abluftbehandlung weiter zu optimieren», wird Erzo-Geschäftsführer Thomas Peyer in der Medienmitteilung zitiert.