Darum gehts
- Betrüger geben sich als Bankmitarbeiter aus und fordern Kontodaten an
- Raiffeisen warnt vor manipulierten Telefonnummern und gefälschten Bankanrufen
- Betrüger versuchten dreimal, den Aargauer (27) zu kontaktieren
Plötzlich klingelt das Telefon. Die Nummer? Unbekannt! «Am Telefon war eine Dame. Sie sagte, dass sie von der Raiffeisen Bank ist. Von meinem Konto wurden 700 Franken falsch abgebucht», sagt ein Leser (27) aus dem Aargau zu Blick.
Um den Fehler wiedergutzumachen und die 700 Franken zurückzuüberweisen, bräuchte die Dame mehrere Daten des jungen Mannes. «Ich habe da gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmen kann. Ich sollte meine Bankdaten rausrücken. Da wusste ich, dass es ein Betrugsversuch ist.»
«Das waren dreister Betrüger»
Die Dame am anderen Ende beendet das Gespräch und erklärt, dass bald jemand anderes von der Bank anrufe werde. «Drei Mal haben es die Betrüger noch mal versucht. Doch ich bin nicht ran.»
Der Aargauer geht daraufhin mehrmals in sein Bankkonto und überprüft, ob auch wirklich nichts fehlt. Und tatsächlich: Die angeblich 700 Franken, die falsch abgebucht wurden, werden nicht angezeigt. «Das waren dreiste Betrüger.»
Misstrauisch sein und lieber auflegen
Raiffeisen Schweiz ist die Betrugsmasche bekannt. «Aus Sicherheitsgründen gibt Raiffeisen keine Details zu Betrugsversuchen bekannt», sagt Raiffeisen-Sprecher Jan Söntgerath zu Blick. Generell könne er sagen, dass die Bedrohungslage im Bereich Cybercrime in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Deswegen rät Raiffeisen Schweiz, bei solchen Anrufen generell skeptisch zu sein, und verweist auf die Möglichkeit, dass Betrüger, die auf dem Telefon angezeigte Nummern manipulieren können. Es wirkt vielleicht wie ein offizieller Anruf der Bank, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Söntgerath: «Misstrauisch sollten Kundinnen und Kunden insbesondere dann werden, wenn sie zu Zahlungen aufgefordert werden oder heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgegeben werden sollen, auch wenn diese angeblich zur Identifikation dienen.»
Regelmässig sicherheitsrelevante Updates machen
Wer unsicher ist, sollte lieber auflegen und die Bank zurückrufen. Wichtig hierbei: Nicht die Rückruftaste wählen, sondern die offizielle Nummer der Bank anrufen. Dasselbe gilt für E-Mails, SMS, Chat- oder Whatsapp-Nachrichten.
Skeptisch sein und nicht gleich auf einen Link klicken, sondern im Zweifelsfall lieber bei der Bank nachfragen. «Zudem sollten regelmässig sicherheitsrelevante Updates des Betriebssystems und des Browsers durchgeführt werden und niemals Anhänge von E-Mails, SMS, Chat- oder Whatsapp-Nachrichten unbekannter Herkunft geöffnet werden.»