«Die Tatwaffe war ein Messer»
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Polizei zu Rupperswil-Drama:«Die Tatwaffe war ein Messer»

Gihan P. (60) soll Ehefrau (†47) im «Berner's Esswerk»-Imbiss getötet haben – auf abartige Art und Weise
Hat er sie mit Frittieröl verbrannt und erstochen?

Gihan P. (60) soll 2023 in Rupperswil AG seine Frau Jamuna P. (†47) in einem Imbissladen getötet haben. Ab Donnerstag steht er nun in Lenzburg AG vor Gericht. Er soll die Tat aus Eifersucht begangen haben, mit Frittieröl und mehreren Messern.
Publiziert: 20:05 Uhr
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Aktualisiert: vor 37 Minuten
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Ein Bild aus glücklichen Tagen. Jetzt muss Gihan P. (60, links) wegen Mordes vor Gericht, weil er seine Ehefrau Jamuna P. (†47, rechts) brutal getötet haben soll.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Mann tötet Ehefrau in Imbissladen aus Eifersucht, nun steht er vor Gericht
  • Beschuldigter übergoss Opfer mit heissem Frittieröl und erstach sie
  • Staatsanwaltschaft fordert 17 Jahre Freiheitsstrafe und 15 Jahre Landesverweis
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Fröhlich zeigten sich Gihan P.* (60) und Jamuna P. (†47) im Februar 2023 im Internet. Das Leben des Paares: vordergründig glücklich und schön. Doch hinter der Fassade wütete ein böser Streit. Die Folge: Am Schluss soll Gihan P. seine Frau in einem Imbissladen in Rupperswil AG getötet haben. Am Donnerstag steht er nun in Lenzburg AG wegen Mordes vor Gericht.

Bisher war das Motiv unklar. Jetzt liegt Blick die Anklageschrift vor. Diese offenbart schreckliche Details: Gihan P. soll massiv eifersüchtig gewesen sein, seine Frau geschlagen haben, sie am Ende mit Frittieröl übergossen und dann mit Messerstichen getötet haben.

Eifersüchtig auf mehrere Männer

Der Reihe nach: Gihan P. und seine spätere Frau kamen in den 90er-Jahren von Sri Lanka in die Schweiz. Sie heirateten, bekamen drei Kinder. Doch die Ehe ist schwierig. Gihan P. soll sich «immer wieder» eifersüchtig verhalten haben - etwa, als seine Frau Fahrstunden bei einem Fahrlehrer nahm.

Als im Jahr 2022 der Verlobte der ältesten Tochter von Gihan P. in die Schweiz immigriert, um sie zu heiraten, soll Gihan P. laut Anklage zudem den «unbegründeten» Verdacht gehabt haben, dass seine Frau mit diesem fremdgegangen sei. Dies, weil sie sich an einem Familienabend neben den zukünftigen Schwiegersohn setzte, dieser seinen Kopf auf ihren Schoss legte und sie gebeten habe, seinen Kopf zu massieren.

Es gab immer wieder Streit

Gihan P. soll auch einmal den Kilometerstand des Autos geprüft haben. Weil seine Frau mehr als nötig gefahren sei und daheim gleich duschte, habe er sich in seinem Verdacht der Untreue bestätigt gefühlt. Es gab wiederholt Streit - mindestens einmal soll er Jamuna P. geschlagen haben.

Am frühen Morgen des 15. Februar 2023 waren die beiden dann an ihrer Arbeitsstelle im eigenen Imbissladen. Wieder gab es Streit. Da soll Gihan P. den Entschluss gefasst haben, seine Frau zu töten. So liess er gegen 8.28 Uhr Öl aus einer Fritteuse in den «bereitgestellten» Kochtopf und erhitzte es auf einem Grillplatz. Danach soll er seine Frau zum Reinigen in die Nähe gelockt haben. Er soll sie so angewiesen haben, sich mit dem Rücken zu ihm zu drehen.

Schrecklicher Tathergang

Dann hob Gihan P. den Topf über den Kopf seiner Frau und übergoss sie mit dem Frittieröl! Anschliessend ergriff er ein Ausbeinmesser und stach «mindestens zweimal kraftvoll» auf ihren Oberkörper ein. Als er das Messer verlor, griff er nach einem weiteren «bereitliegenden» Messer und stach weiter auf sie ein - seine Frau versuchte zu fliehen. Nur: Beim Waschtrog stach ihr Mann erneut auf sie ein. Jamuna P. starb daraufhin.

Gihan P. räumte den Topf weg, ging zum Liefereingang und rauchte. Dann rief er den Schwiegersohn an: «Bist du nun zufrieden? Ich habe meine Frau erstochen. Das Miststück soll verrecken.»

In der Anklage steht: «Er wollte, dass das Opfer extreme Schmerzen erleidet und qualvoll stirbt.» Die Staatsanwaltschaft wird vor Gericht 17 Jahre Freiheitsstrafe, eine vollzugsbegleitende Therapie und einen Landesverweis von 15 Jahren für Gihan P. fordern. Sein Anwalt hat auf eine Anfrage von Blick bisher nicht reagiert.

Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Blick berichtet live vom Prozess. 

* Namen geändert

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