Auto von Familie Ramo aus Lostorf SO beim Überholen übersehen – Frontalcrash!
«Ich sah den Wagen auf uns zukommen – aber hatte keine Chance»

Eine syrische Familie aus Lostorf SO überlebte einen heftigen Frontalzusammenstoss in Merenschwand AG. Der Unfallverursacher hatte trotz Gegenverkehr überholt und kollidierte mit dem Familienauto. Jetzt konnte Blick mit der Familie sprechen.
Publiziert: 11:41 Uhr
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Aktualisiert: vor 12 Minuten
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Die syrische Familie Ramo aus Lostorf SO hat den Frontal-Crash in Merenschwand AG überlebt.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Familie überlebt schweren Frontalzusammenstoss in Merenschwand AG
  • VW-Fahrer übersah beim Überholen entgegenkommenden Daewoo der syrischen Familie
  • 33-jähriger Unfallverursacher verlor sofort seinen Führerausweis
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Mazloum Ramo (38) kann immer noch nicht fassen, was ihm und seiner Familie passiert ist. «Wir wollten die Cousine meiner Frau in Zug besuchen», erzählt der Syrer aus Lostorf SO dem Blick. Da passiert es: Ausserorts, in Merenschwand AG, überholt auf der Gegenfahrbahn ein Wagen. «Das Auto kam direkt auf uns zu», erinnert sich Ramo. «Ich hatte bereits mit unseren Leben abgeschlossen.» Er kann nichts mehr tun. Die beiden Autos knallen frontal ineinander. Aber es geschieht «ein Wunder», wie Ramo sagt. Das Wunder von Merenschwand! Denn: «Wir haben alle überlebt!»

Passiert ist der Unfall letzten Samstag, gegen 19 Uhr. Ramo, ein Autoersatzteilverarbeiter, der mit seiner Familie vor rund fünf Jahren in die Schweiz flüchtete, sitzt am Steuer seines Daewoo. Auf dem Beifahrersitz seine Ehefrau Media (37). Auf der Rückbank ihr Söhnchen Dalil (3) und ihre Tochter Elham (8) - beide im Kindersitz. «Wir waren alle angegurtet und freuten uns auf den Besuch», erzählt der Vater.

VW-Fahrer «übersah» den Daewoo

Auf der Gegenfahrbahn der 80er-Strecke ist ein VW unterwegs. «Der 33-jährige PW-Lenker war auf der Muristrasse von Auw kommend Richtung Muri unterwegs», schreibt die Kantonspolizei Aargau. Vor und hinter ihm hätten sich weitere Fahrzeuge befunden. Dennoch setzt der VW-Lenker zum Überholen des vor ihm fahrenden Fahrzeuges an! Laut Kapo «übersah» er dabei den entgegenkommenden Daewoo.

«Ich sah den Wagen noch auf uns zukommen», sagt Ramo. «Aber ich hatte keine Chance, konnte nur noch ganz wenig nach links lenken.» Es kommt zu einem heftigen Frontal-Zusammenstoss. Der VW wird ins Wiesland geschleudert und hat Totalschaden, der Fahrer bleibt unverletzt. «Wir blieben mit unserem Auto auf der Strasse stehen», sagt Ramo. Es sei schlimm gewesen. «Die Kinder haben nur noch geschrien und geweint.»

«Ich bin einfach froh, dass alle überlebt haben»

Doch die Familie hat grosses Glück: Sie können selber aus dem völlig zerstörten Autowrack steigen. «Wir hatten lediglich einen Schock und mussten nur kurz zur Kontrolle in ein Spital», sagt Ramo. Später, nach einer intensiven Kontrolle, kommt aus: Tochter Elham hat ein Bein gebrochen – sie hatte aufgrund eines Problems mit den Beinen schon das andere Bein gebrochen und ist schon länger auf einen Rollstuhl angewiesen. Aber: «Ich bin einfach froh, dass alle überlebt haben», sagt der Vater.

Ein Mann habe sich noch auf der Unfallstelle «entschuldigt» - vermutlich der Unfallverursacher, sagt Ramo. Er habe deshalb keinen Groll auf den VW-Fahrer. Er ist nur froh, dass er zu Hause auch sein drittes Kind, den Buben Khalil (9), wieder in die Arme schliessen konnte.

Die Polizei hat dem Unfallverursacher den Führerausweis auf der Stelle entzogen.

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