Darum gehts
- Brian Keller muss vor Gericht wegen Körperverletzung und Aufforderung zu Verbrechen
- Hintergrund ist ein Streit zwischen Keller und TikTok-Influencer Skorp
- Anfang Mai 2024 schlug Keller diesen nieder und verletzte ihn schwer
Jetzt gilt es für Brian Keller (29) ernst. Am 6. Juni muss der bekannteste Straftäter der Schweiz einmal mehr vor Gericht antraben. Die Zürcher Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn der versuchten schweren Körperverletzung und der öffentlichen Aufforderung zu Verbrechen.
Hintergrund ist ein Streit zwischen Brian Keller und dem Tiktok-Influencer «Skorp808». Blick liegt die Anklageschrift vor. Darin beschreibt die Staatsanwaltschaft im Detail, wie die Fehde zwischen den beiden eskalierte.
«Greift ihn an, verletzt ihn»
Im Januar 2024 lud Brian Keller mehrere Videos auf Tiktok hoch, in denen er Skorp drohte: «Ich werde dich töten, dein Blut wird fliessen.» Keller tauchte am Wohnort der damaligen Freundin seines Kontrahenten auf und rief: «Brian wird dich ermorden!» Mehr noch: Keller stachelte auch seine zu dieser Zeit mehr als 10'000 Follower an: «Greift ihn an, verletzt ihn.»
Die Staatsanwaltschaft schreibt in der Anklageschrift: «Durch sein gesamtes Verhalten schürte der Beschuldigte im Internet auf sozialen Netzwerken Hass gegen Skorp.»
Die beiden kennen sich seit Jahren. Keller sagte später, die gegenseitigen Provokationen seien nur Werbung für einen geplanten Boxkampf gewesen.
Am 2. Mai 2024 um ein Uhr nachts eskalierten die Streitereien jedoch. Keller griff Skorp in Zürich unvermittelt an, schlug ihm ins Gesicht, worauf dieser zu Boden stürzte. Laut Staatsanwaltschaft verfehlte sein Kopf dabei nur knapp die Kante eines Mäuerchens.
Lebensgefährliche Schläge
Keller liess nicht locker. Er boxte Skorp noch fünfmal «mit grosser Wucht» auf den Kopf und rannte dann davon. Der Influencer erlitt komplexe Gesichtsschädelbrüche, eine Gehirnerschütterung und eine Rissquetschwunde. Die Staatsanwaltschaft wertet den Angriff als schwerwiegend. Keller hätte gewusst, dass er seinen Kontrahenten – der kurz nach dem Angriff verhaftet wurde – lebensgefährlich hätte verletzen können.
Skorp habe den Streit gesucht, sagte Keller in den sozialen Medien. Ihm droht nun erneut eine Freiheitsstrafe. Derzeit gilt die Unschuldsvermutung.