Lilia Boulatova (40) verkauft in Frauenfeld ausrangierte Schweizer Busse in alle Welt
«Jedes Modell ist eine Überraschung!»

Sie fallen ins Auge: Alte Schweizer Postautos, die in fernen Ländern Menschen befördern. Exporteurin Lilia Boulatova (40) erklärt den Occasionshandel im XXL-Format.
Publiziert: 22.03.2017 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:15 Uhr
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Alte Busse sind ihre Leidenschaft: 70 Stück davon exportiert Lilia Boulatova pro Jahr ins Ausland.
Foto: Toini Lindroos
Marco Latzer

Angefangen hat alles mit einem Postauto für den Betrieb ihrer Familie in der sibirischen Stadt Tjumen. Weil die Verwandtschaft in Russland ein privates Transportunternehmen aufbauen will, kommt Lilia Boulatova (40) erstmals in die Schweiz. Die Lieferung ist ein voller Erfolg. Weil weitere Aufträge von Freunden und Bekannten folgen, fährt sie immer häufiger in die Schweiz. Mittlerweile ist Boulatova seit fast 20 Jahren im Geschäft – und hierzulande längstens heimisch. Die Russin liefert rund 70 Busse pro Jahr in die weite Welt. «Schweizer Busse sind top gepflegt, meistens in gutem Zustand und haben verhältnismässig wenige Kilometer drauf», sagt sie.

Boulatova bringt Busse in Schuss

Meistens bezieht die Russin ihre Busse von den Transportfirmen. Trotz Probefahrten weiss Boulatova nie, was sie genau erwartet: «Jedes Modell ist eine Überraschung!» Beim einen harzt es bei der Lenkung, beim anderen zickt der Motor. Deshalb gibt es auch keinen bestimmten Ankaufspreis: Die günstigsten Busse übernimmt die Mutter einer Tochter für rund 5000 Franken, manchmal sind es auch Unfallfahrzeuge.

Boulatova weiss: «Auch kaputte Busse liefern gefragte Ersatzteile.» International begehrt sind vor allem Marken wie Mercedes und MAN. Bei Volvo sei es schwieriger.

Mittlerweile lebt die Powerfrau vom Bus-Export. Als Chefin der Firma Bustrans hat sie sich in der Ostschweiz ein kleines Imperium aufgebaut. Jobbte sie anfänglich noch in einem Restaurant, kann sie jetzt vom Geschäft leben. Ihre Hauptabnehmer kommen vor allem aus Osteuropa – vor allem aus Rumänien und Bulgarien. Ihre russische Muttersprache öffnet ihr dabei viele Türen.

Qualität zieht ausländische Abnehmer an

Trotzdem sei der Exporthandel ein «hartes Geschäft». Lilia Boulatova muss die ausrangierten Fahrzeuge auf Herz und Nieren testen, nachbessern, bei Käufern abliefern. «Busse sind meine Leidenschaft, ich weiss alles über sie!» Die Kunden reisen zur Abholung in die Schweiz, Boulatova begleitet sie durch den Papierkrieg am Zoll.

Ihr grösster Vorteil im Bushandel: Der gute Ruf der Schweiz. Unsere Busse geniessen einen hervorragenden Ruf. Schon jenseits der Landesgrenze sehe das anders aus. «Nirgendwo ist die Qualität von alten Bussen so gut wie in der Schweiz!», sagt Boulatova.

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