Darum gehts
- Slowake flüchtet schwimmend über Rhein vor der Grenzkontrolle
- Flüchtende wird verdächtigt, in der Schweiz eine Straftat begangen zu haben
- Auch so manche andere Grenzkontrollen-Verweigerer blieben erfolglos
Vor drei Tagen wollte ein Slowake die Schweiz verlassen und nach Österreich reisen. Doch als der Grenzgänger beim Übertritt in Au SG kontrolliert wurde, stellten die Beamten fest: Gegen den Mann laufen Ermittlungen wegen des Verdachts eines Einbruchdiebstahls, schreibt die Landespolizeidirektion Vorarlberg in ihrem Communiqué. Man liess ihn nicht passieren, doch das ging dem mutmasslichen Straftäter gegen den Strich. Er trat die Flucht an – und nahm dabei einige Gefahren in Kauf.
Sein Weg brachte ihn schnurstracks zum naheliegenden Rhein. Anstatt den direkten Weg über die Grenzbrücke zu nehmen, entschied sich der Flüchtige dafür, den ungefähr 12 Grad kalten Fluss schwimmend zu durchqueren.
Kein Weg führt an der Grenzpolizei vorbei
Nur blöd, dass die Schweizer Beamten deutlich schneller waren. Am anderen Ufer erwarteten sie ihn bereits mit offenen Armen. Sie hielten ihn fest, bis ihre österreichischen Kollegen ankamen. Daraufhin wurde der mutmassliche Einbrecher in Lustenau ennet der Grenze in Gewahrsam genommen. Beide Länder zeigten den Mann wegen unrechtmässiger Einreise an. Allerdings befinde er sich aktuell wieder auf freiem Fuss, wie die «Kronen Zeitung» schreibt.
Die Winterthurer Staatsanwaltschaft habe inzwischen ein internationales Rechtshilfeersuchen gestellt, heisst es. So könne man den Mann zu der ihm vorgeworfenen Tat im Januar 2023 einvernehmen. Der Fluchtversuch des Slowaken ist aber nicht der einzige dieser Art: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass so man ein Flüchtiger erfolglos war – egal wie spektakulär sie zu entwischen versuchten.
Spektakuläre Flucht in Montlingen SG
Bereits im Jahr 2018 ereignete sich, ebenfalls im Kanton St. Gallen, ein spektakulärer Fluchtversuch zweier Männer. In Montlingen SG wollten sie mit ihrem Auto die Grenze passieren. Doch als die Grenzwacht-Patrouille die beiden kontrollierte, setzten die beiden Männer mit ihrem Auto zur Flucht an. Der Autofahrer habe «plötzlich» beschleunigt, schrieb die Kantonspolizei St. Gallen damals in einer Mitteilung. Es kam zu einer Verfolgungsjagd.
Bei einer Verkehrsinsel war dann Schluss. Die zivile Grenzwacht-Patrouille versuchte, dem Auto den Fluchtweg zu blockieren. «Dabei rammte das Fluchtauto den Patrouillenwagen und prallte gegen den Randstein auf der gegenüberliegenden Strassenseite und kam auf dem Trottoir zum Stillstand», so die Polizei weiter. Die Männer flüchteten daraufhin in Richtung Rhein. Einer der beiden Männer, ein 37-jähriger Pole, konnte wenig später festgenommen werden. Der Mann sowie ein 26-jähriger Grenzwächter wurden bei der Verfolgungsjagd verletzt.
Sture Schweizerin
Zu Zeiten von Corona waren die Grenzkontrollen strikter. Eine damals 52-jährige Schweizerin weigerte sich bei der Einreise nach Österreich, ihren Ausweis zu zeigen – obwohl es die Beamten bei der Grenzkontrolle ausdrücklich verlangten. Ein Polizist stellte sich vor ihr Auto, doch die ihn Österreich lebende Frau drückte aufs Gas. Auch von der anschliessenden Verfolgungsjagd mit Blaulicht und Sirenen liess sie sich nicht beirren.
Nach rund sechs Kilometern beendete die Polizei die Fluchtaktion. Dort versperrten die Beamten der Frau den Weg und nahmen sie vorläufig fest.