Darum gehts
- Elf verschollene Oldtimer werden in Paris versteigert
- Sammlung des Schweizer Höhlenforschers Pierre Strinati wird öffentlich ausgestellt
- Mercedes-Benz 500 K Coupé von 1934 auf 1,5 bis 2,5 Millionen Euro geschätzt
Sie standen auf Achsständern, sorgfältig geschützt vor Standschäden, verborgen vor neugierigen Blicken. Jahrzehntelang galten sie als verschollen. Erst nach dem Tod ihres Besitzers tauchten sie wieder auf: elf aussergewöhnliche Oldtimer aus der Sammlung des renommierten Schweizer Höhlenforschers Pierre Strinati (1928–2025). Ende Januar 2026 werden diese automobilen Kostbarkeiten nun in Paris versteigert.
Das traditionsreiche Auktionshaus Bonhams Cars bringt die Sammlung unter dem Titel «Les belles Endormies» – die schlafenden Schönheiten – am 30. Januar 2026 im historischen Polo de Paris unter den Hammer. Anlass ist die Oldtimer-Messe Rétromobile. Bereits ab dem 27. Januar werden die Fahrzeuge öffentlich ausgestellt.
Höhlenforscher und Autoliebhaber
Pierre Strinati galt nicht nur als einer der bekanntesten Höhlenforscher der Schweiz, sondern auch als leidenschaftlicher Autoliebhaber. Ab den 1950er-Jahren begann er, seltene Klassiker zu sammeln. In den 1980er-Jahren trennte er sich von einem Grossteil seiner Fahrzeuge – der zunehmende Verkehr und neue Tempolimite nahmen ihm die Freude am Fahren. Doch jene Autos, die ihm besonders am Herzen lagen, behielt er.
Zu den Highlights der Auktion zählt ein Mercedes-Benz 500K Coupé von 1934 mit exklusiver Vanvooren-Karosserie. Mit einer Schätzung von 1,5 bis 2,5 Millionen Euro ist er das teuerste Los der Versteigerung.
Ebenfalls hoch gehandelt wird ein Delage D8-120 Cabriolet von 1938 mit Aufbau von Henri Chapron, geschätzt auf bis zu 350’000 Euro.
Als besonders spektakulär gilt der Voisin C30 «Aerodyne» von 1939 – eines von nur rund 20 gebauten Exemplaren, heute sind weltweit nur noch wenige erhalten. Erwartet werden bis zu 275’000 Euro.
Aus der Blütezeit des Automobilbaus
Ergänzt wird die Sammlung durch weitere Klassiker, darunter ein BMW 335, ein Mercedes-Benz 190 SL, ein 1956 Jaguar XK140 Coupé sowie Fahrzeuge von Citroën und Land Rover. Alle Autos kommen ohne Mindestpreis zur Auktion – eine Seltenheit auf diesem Niveau.
Bonhams-Spezialist Maximilien Gagnebin spricht von einer der letzten Garagenfund-Sammlungen dieser Art: Fahrzeuge aus der Blütezeit des Automobilbaus, jahrzehntelang in einer Hand, nie öffentlich angeboten. Nun sollen sie nicht nur restauriert, sondern wieder bewegt werden – ganz im Sinne ihres Besitzers.