Hier wird der Golf aus dem Schlamm geborgen
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In Val Müstair, GR:Hier wird der Golf aus dem Schlamm geborgen

«Ich sah nur noch riesige Schlammberge»
Max N. in Valchava GR von Schlammlawine mitgerissen

Max N. wird am Sonntagabend im Bündnerland von einer Schlammlawine mitgerissen. Mit einem Sprung aus seinem Auto kann sich der 27-Jährige gerade noch in Sicherheit bringen.
Publiziert: 23.08.2021 um 19:35 Uhr
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Aus diesem Auto kann sich Max N. gerade noch retten – wenig später wird es verschüttet.
Foto: Kapo GR

Schreck-Moment für Max N.* (27) am Sonntagabend! Der Sportler gerät mit seinem VW Golf auf dem Weg von Zürich nach Bozen (Italien) in eine massive Schlammlawine. Mit viel Glück bleibt er aber unverletzt.

In Bozen will N. eine Triathlon-Trainingswoche absolvieren. Bei seiner Abfahrt in Zürich regnet es jedoch heftig. Als N. durch Valchava GR fährt, kommts schliesslich zum Unheil. Wasser fliesst über eine Brücke. «In dem Moment, als ich in die Pfütze reinfuhr, kam noch Schlamm auf die Strasse», sagt N. zu Blick.

«Bis zu den Knien im Schlamm»

Er versucht noch, Gas zu geben. Die Reifen finden aber keinen Halt mehr. «Als ich nach rechts aus dem Fenster schaute, sah ich nur noch riesige Schlammberge, die auf die Brücke zuflossen.» Max N. ist passionierter Skifahrer und schon öfters in kleinere Lawinen geraten – die Schlammlawine aber habe «zehnmal schlimmer» ausgesehen.

Das Auto von N. wird vom Schlamm mitgerissen, seitwärts von der Strasse weg, der Brücke entlang. N: «Ich wusste, ich muss sofort aus dem Auto raus. Es war stockdunkel, ich wusste nicht, ob es neben der Brücke 100 Meter den Abhang hinuntergeht oder ob da gar nichts ist. Darum sprang ich aus dem Auto.»

Mit dem Postauto zurück

Der 27-Jährige hat sehr viel Glück. Neben der Brücke ist alles eben. Max N. landet weich. «Gesehen habe ich überhaupt nichts, aber ich stand bis zu den Knien im Schlamm». Kurz darauf trifft die alarmierte Polizei ein. Sie bringt N. in ein Hotel.

Als am Morgen das Auto geborgen wird, stellt er fest, dass die Fenster des Autos nicht zerstört sind – das Interieur bleibt trocken. «Also hätte ich auch einfach sitzen bleiben können. Aber das weiss man in dem Moment natürlich nicht», sagt Max N. und klingt hörbar erleichtert.

Personen wurden bei der Schlammlawine keine verletzt, wie die Bündner Kantonspolizei mitteilt. Das Auto von Max N. wird am Tag darauf 200 Meter von der Brücke entfernt gefunden. Es hat einen Totalschaden. Immerhin: N's Gepäck kann gerettet werden. Aus dem Triathlon-Training wird allerdings nichts. Max N. muss mit dem Postauto nach Zürich zurückfahren.

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