Bissone TI, Freitagabend um 17.30 Uhr: Bewohner Michael Haldemann erlebt hautnah mit, wie die Gewalt der Natur einschlagen kann. «Es war, als wäre eine Wasserbombe heruntergekommen», erzählt der Tessiner dem BLICK.
Zuerst habe es stark geregnet. «Auf einmal hörte ich einen grossen Lärm. Ich blickte durchs Fenster und sah den Bach herunterstürzen, gefüllt mit Steinen, Schlamm, Ästen und allem möglichen Material vom Berg.»
Bewohner zweier Häuser mussten evakuiert werden
Doch Haldemann hat Glück: Da sich sein Zuhause nicht direkt in der Gefahrenzone befindet, kann er daheim bleiben. Doch die letzten beiden Häuser am unteren Bachende mussten evakuiert werden. Mindestens bis am Montag können Haldemanns Nachbarn nicht zurück in ihr Zuhause.
«Es soll noch sehr stark regnen und es gibt viel Material am Berg, das sich noch bewegen könnte», erklärt Haldemann.
Weitere Murgänge am Samstag
Auf den Murgang in Bissone am Freitagabend folgten am Samstagnachmittag zahlreiche weitere im Tessin. Zwischen Gambarogno und San Nazzaro ist am Samstagnachmittag zum Beispiel eine Zugkomposition von einem Murgang blockiert worden, meldet ein Leser-Reporter. Wie die SBB-Medienstelle gegenüber BLICK bestätigt, fuhr die S61 in eine Schlammlawine.
Auch in Magadino trug ein Bach Steine auf die Strasse. Ebenfalls zu einem Erdrutsch kam es am Samstag auf der Hauptstrasse zwischen Gudo und Tenero. (ct)