Dieser Hotel-Aufenthalt machte schweizweit Schlagzeilen: Drei Jahre verbrachte der Schweizer Fritz Schenkel (71) aus Hanoi, Vietnam in Zimmer 406 des Winterthurer Parkhotels. Am 1. März checkte er aus.
Wegen der Corona-Pandemie strandete der Hotelier zu Beginn der Pandemie in Winterthur. Er wollte in der Schweiz die Wohnung seines verstorbenen Bruders auflösen. Danach konnte er aufgrund von Reisebeschränkungen nicht mehr zurückreisen. Laut dem «Landboten» sei dies wieder möglich, doch Schenkel fand keinen geeigneten Job. In Vietnam hatte er zuletzt als Berater bei dem Bau eines Luxushotels mitgearbeitet.
Als Nächstes steht ein weiterer Hotel-Aufenthalt auf dem Programm. Er hat bereits im Hotel Wartmann beim Winterthurer Hauptbahnhof eingecheckt. Auf Stellensuche ist Schenkel weiterhin, er wolle noch nicht aufhören zu arbeiten. In der Schweiz sei es zwar schwierig, Arbeit zu finden, denn «niemand stellt Leute über 60 ein», er bleibe aber dennoch optimistisch und versuche sein privates Netzwerk anzuzapfen.
Er hofft auf Job im Ausland
Hätte er gewusst, dass er so lange in der Schweiz bleibt, hätte er einen Laden oder ein Café eröffnet. Während seiner Zeit in der Schweiz pflegte er alte Freundschaften und besuchte auch Branchentreffs. Unzählige Bekannte hätten sich bei ihm gemeldet, als sie von seiner Situation erfuhren. Sogar Politiker haben ihn im Parkhotel besucht. Schenkel räumt ein, dass es schwer gewesen sei, sich wieder an die Schweizer Mentalität zu gewöhnen. Schenkel hofft jetzt auf einen Job im Ausland, dort sei es einfacher, etwas zu finden.
Der 71-Jährige könnte auch in eine Wohnung in Berg am Irchel ZH ziehen. Doch vorher bleibt er für einen Monat noch im Hotel Wartmann. Denn: Er mag es nicht in Berg am Irchel. «Es gibt dort keine Infrastruktur, keine Läden, Banken oder Poststellen. Ich würde überschnappen.»
Schenkel stammt aus einer Gastronomenfamilie. Seine Eltern führten bis 1979 das über die Winterthurer Grenzen hinaus bekannte Restaurant Rossberg in fünfter Generation. (ene)
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