Darum gehts
- Journalistin fälschlich als Freundin von Rapper Kontra K dargestellt
- KI-generierte Fake-Artikel behaupten sogar gemeinsame Kinder
- Hunderte Zivilklagen wären nötig, um gegen Falschmeldungen vorzugehen
Die Zürcher Journalistin Celina Euchner wurde durch falsche KI-Artikel plötzlich als Freundin des deutschen Rappers Kontra K (38) dargestellt. In der «SonntagsZeitung» schildert die «Tages-Anzeiger»-Redaktorin das Ausmass, das die Falschmeldungen mittlerweile angenommen haben.
Die erfundenen Geschichten kursieren schon seit Monaten. Im Januar dieses Jahres erhielt Euchner zunehmend Nachrichten, in denen sie auf die KI-Artikel aufmerksam gemacht wurde. Eine Google-Suche zeigte: Mehrere dubiose Seiten berichten über eine angebliche Beziehung der gebürtigen Deutschen mit dem Rapper.
Fake-Artikel nahmen immer weiter zu
«Ich fand es echt gruselig und unangenehm, als ich die Seiten fand», erzählt sie «20 Minuten». Tatsächlich hatte sie Kontra K nur 2019 einmal interviewt – sonst bestand nie Kontakt.
Eine KI-gesteuerte Website interpretierte die Bildunterschrift des Interviews – «Rapper Kontra K mit People-Redaktorin Celina Euchner» – als Hinweis auf eine Liebesbeziehung. In einer Recherche erklärt «Tamedia», wie Chatbots massenhaft fehlerhafte Nachrichten im Netz verbreiten und die Flut an KI-generierten Inhalten Suchmaschinen überwältigen.
Die fabrizierten Geschichten nahmen schnell absurde Ausmasse an. So hiess es etwa: «Im Jahr 2024 haben Kontra K und Celina ihr zweites gemeinsames Kind begrüsst. Dies zeigt, dass ihre Beziehung stark und stabil ist.»
Bekannte erkundigten sich
Die Falschmeldungen erreichten bald auch ihr privates Umfeld. Ihr Gotti fragte: «Was genau hast du mit Kontra K zu tun?» Auch Freunde und Kollegen erkundigten sich. Die Redaktorin begann, sich zu fragen, was das für ihre journalistische Glaubwürdigkeit bedeutet.
Die Zürcherin entschied sich, gegen die Fake-Berichte vorzugehen. Sie wandte sich an das Bundesamt für Cybersicherheit. Dieses empfahl ihr, Anzeige zu erstatten.
Florent Thouvenin, Professor für Informations- und Kommunikationsrecht an der Universität Zürich, erklärt: «Rechtlich ist die Lage klar – die Artikel verletzen die Persönlichkeit.» Doch die Umsetzung sei oft das Problem. Bei so vielen Websites wäre der Aufwand enorm.
«Ich müsste Hunderte Zivilklagen einreichen. Dafür habe ich keine Zeit», schreibt sie. Stattdessen will sie versuchen, herauszufinden, wer hinter den Berichten steckt.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen