Es waren zwei äusserst brutale Mordfälle, die vor allem eines gemein hatten. Das Datum. Vor rund 15 Jahren, am 15. Dezember 2010, wurde eine Psychoanalytikerin im Zürcher Seefeld getötet. Auf den Tag genau fünf Jahre später wurde ein älteres Ehepaar in Laupen BE hingerichtet. Wiederum Jahre später wurde ein Verdächtiger ermittelt – und schliesslich im Januar 2024 in Genf verhaftet.
Vergangene Woche startete der Gerichtsprozess gegen den Beschuldigten Javier Andrés S.* (47). Jetzt hat das Bezirksgericht Zürich sein Urteil gefällt. Der Spanier wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe ohne Verwahrung verurteilt, wie «20 Minuten» am Dienstag berichtet. Weiter muss er den Angehörigen der Opfer 29'000 Franken Genugtuung zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die brutalen Morde im Jahr 2010 und 2015
Am 15. Dezember im Jahr 2010 wurde eine 56-jährige Psychoanalytikerin in ihrer Praxis im Zürcher Seefeld mit zahlreichen Stichen getötet. Trotz gesicherten DNA-Spuren eines unbekannten Mannes konnte kein Täter ermittelt werden.
Auf den Tag genau fünf Jahre später starb ein älteres Ehepaar in Laupen im Kanton Bern. Sie wurden mit massiver, stumpfer Gewalt getötet. Der Mann bekommt laut Anklage 17, die Frau 13 Schläge auf den Kopf, vermutlich mit einem Hammer oder einer Axt.
Beschuldigter war Patient und Nachbar
Am Tatort konnte ebenfalls DNA sichergestellt werden, die auf denselben Täter wie fünf Jahre zuvor schliessen liessen. Jahre später identifizierten Berner Ermittler einen in Spanien lebenden Verdächtigen. Der Verdächtige war früher Patient der Psychoanalytikerin und Nachbar des getöteten Ehepaars in Laupen. Er wurde Ende Januar bei seiner Einreise in Genf verhaftet.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat 2025 Anklage wegen dreifachen Mordes erhoben. Dem Mann wurde besonders skrupelloses Vorgehen mit grosser krimineller Energie vorgeworfen. Diese Verbrechen haben die Schweiz auf Trab gehalten und viele Fragen ausgelöst.
Zugegeben hatte der Beschuldigte die Taten nie. Auch verneinte er auch immer wieder die Frage, ob der 15. Dezember eine besondere Bedeutung für ihn habe.