Stahlblauer Himmel und sommerliche Temperaturen – letztes Wochenende jagte in der Schweiz einen Temperaturrekord den anderen. Meteo Schweiz zufolge seien in Zürich 17 Grad, in Adelboden 18 und im Jura 21 Grad gemessen worden! Wegen des milden Winters bleibt jedoch nicht nur der Schnee aus. Er bringt auch die ersten Bäume und Sträuche zum Blühen. Und das nicht zur Freude der Pollen-Allergiker.
Von den zwölf allergenen Pflanzen blühen bereits die Hasel und die Erle, wie Nadia Rutsch, Expertin von «aha! Allergiezentrum Schweiz», zu BLICK sagt. «Die Hasel begann bereits Mitte Januar zu blühen. Das ist schon recht früh. Pollen-Allergikern spüren die Symptome.» Normalerweise blühe die Hasel erst Anfang Februar. Auch die Eschen und die Birken werden bald so weit sein – und das voraussichtlich ebenfalls zu früh.
Die Saison von Hasel, Birke und Esche beginnt wegen des Klimawandels etwa zwei bis drei Wochen früher als vor 30 Jahren.» Auch in den kommenden Jahren sei zu erwarten, dass die Pollen-Saison allgemein früher starte, sagt Rutsch.
Allergiezentrum auf Trab
Im Allergiezentrum riefen immer wieder Leute an, die Fragen rund ums Thema Pollen hätten, da sie schon jetzt unter Beschwerden leiden würden, sagt Rutsch. Beidseits der Alpen sind nun die Hasel- und Erlen-Pollen besonders präsent. In Genf machen gemäss Schweizerischem Pollenbericht zusätzlich die Eschen-Pollen den Allergikern das Leben schwer.
Auch Peter Enz, Leiter des botanischen Gartens der Universität Zürich, bestätigt die Beobachtungen von Nadia Rutsch. «Die Haselsträucher an milden Lagen, welche im Januar schon geblüht haben, sind schon wieder pollenfrei», sagt er zu BLICK. Dieses Jahr habe die Vegetation wegen des milden Winters sicher zwei bis drei Wochen Vorsprung. «Auch der Bärlauch gedeiht schon prächtig an der mildesten Stelle im Botanischen Garten. Dort stossen die Blätter normalerweise erst gegen Mitte oder Ende März aus dem Boden.»
Tipps und Tricks für Allergiker
Betroffenen Personen rät Nadia Rutsch, sich ärztlich behandeln zu lassen. Unbehandelt kann sonst aus einer Pollen-Allergie Asthma entstehen. Als mögliche Tipps nennt Rutsch die Einnahme von Medikamenten wie Antihistaminika, die Anwendung von Nasenspray oder Augentropfen sowie alltägliche Empfehlungen wie nur kurz Stosslüften oder die Wäsche nicht draussen aufzuhängen. (dzc)
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