Darum gehts
- Frau verliert Fingerglied nach Beissattacke in Wil SG
- Angriff geschah während eines Streits im Ausgang
- 20-Jährige muss sich zwei Operationen unterziehen und Antibiotika einnehmen
Blutiger Angriff am Wochenende in Wil SG. Yasmin E.* (20) war am Sonntagabend mit ihren Freundinnen und Freunden im Ausgang, als plötzlich zwei junge Frauen die Gruppe mit ihren Handys fotografierten.
Die beiden Frauen ergreifen die Flucht. Ein Teil der Gruppe rennt ihnen sofort hinterher, will sie zur Rede stellen. Daraufhin kommt es zu einer Schlägerei. «Ich rannte auch hin – ich wollte den Streit schlichten und die Kämpfenden trennen», sagt die angehende Pflegefachfrau am Donnerstag aus dem Spital zu Blick.
«Sie müssen sie wegnehmen»
«Ich packte die eine am Kopf und wollte sie von meiner Freundin wegziehen. Da biss sie zu, mit voller Kraft.» Schock! Die Fingerbeere fällt vom kleinen Finger ab. Es fliesst Blut. Sofort ist klar, dass E. ins Spital muss.
Ihre Freunde suchen nach dem Angriff nach der Fingerbeere – und finden sie. «Sie haben sie dem Arzt übergeben», sagt die junge Frau. Im Spital aber hat E. Pech. Die Fingerbeere wächst nicht an. «Heute werde ich wieder operiert, sie müssen sie wegnehmen.»
Zwar geht es der 20-Jährigen einige Tage nach der Attacke besser. Doch der Gedanke, dass sie jetzt an der rechten Hand das erste Glied ihres Fingers verliert, macht sie fertig. «Sie biss mir einfach in den Finger – jetzt fehlt ein Stück! Das ist echt beschissen», sagt E. wütend.
«Die Frau, die mich gebissen hatte, rannte weg»
Wegen Infektionsgefahr muss sie noch eine Weile Antibiotika einnehmen. Nach der zweiten Operation am Donnerstagabend muss die junge Frau noch mindestens zwei Tage im Spital bleiben, bevor sie wieder nach Hause darf.
Und die beiden Frauen? «Die Frau, die mich gebissen hatte, rannte weg, die andere blieb», sagt E. Die Polizei erwischte aber auch die Angreiferin. «Sie kam wieder zum Tatort zurück», so die junge Frau weiter.
Polizei bestätigt Einsatz und Anzeige
Auf Anfrage bestätigt die Kantonspolizei St. Gallen einen Einsatz sowie den Eingang einer Anzeige. «Uns wurde eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gemeldet. Vor Ort trafen wir mehrere Personen an, zwei wurden in ärztliche Obhut gegeben», erklärt Mediensprecher Milo Frey.
Festnahmen habe es keine gegeben. «Wie viele Personen involviert waren und wer dabei welche Rolle hatte, klären wir momentan ab.»
* Name geändert