Darum gehts
- Nachbarin terrorisiert Winterthurer Siedlung mit Drohungen und Angriffen seit Jahren
- Mehrere Anwohner berichten von Morddrohungen und körperlichen Attacken
- Über zwölf Parteien beschwerten sich, Verwaltung reagiert zurückhaltend
Morddrohungen, Beleidigungen, Hausfriedensbruch. Das Sündenregister der zweifachen Mutter Aylin T.* ist lang und sorgt in einer ehemals friedlichen Winterthurer Siedlung seit Jahren für Konflikte. Trotz mehrerer Anzeigen machen weder Polizei noch Verwaltung etwas, um die Situation zu verbessern. Die Nachbarn haben Angst um sich und ihre Kinder und verlangen, dass T. die Überbauung sofort verlässt. Doch so einfach ist das nicht.
«Ich jage dir eine Kugel ins Gesicht!» war der letzte Satz, den Monika Maurer (56) aus Winterthur ZH von ihrer Nachbarin Aylin T. zu hören bekommen hat. «Seither meide ich diese Frau komplett, auch wenn das schwer ist, weil sie direkt über mir wohnt», sagt sie zu Blick.
Probleme kurz nach dem Einzug
Rückblick: Maurer erinnert sich gerne zurück: «Wir hatten eine tolle und ruhige Nachbarschaft.» Als T. vor fünf Jahren in die Wohnung oberhalb zog, änderte sich das schlagartig. Schon in den ersten Wochen gab es Probleme mit Lärm. Maurer bat die neue Nachbarin um Rücksicht. Die Situation eskalierte: «Sie schrie mich an und versuchte, mich mit einer Schüssel zu schlagen, die sie gerade in der Hand hielt.»
Immer wieder taucht Aylin T. auf Maurers privatem Sitzplatz im Parterre auf. «Einmal stand die Terrassentür offen und sie kam einfach rein!» Seither hat Maurer auf Anraten der Polizei eine Überwachungskamera installiert.
Die Eskalation geschah vor zwei Jahren: «T.s Tochter bedrohte Kinder aus der Siedlung.» Maurer und ihr Partner beobachten solch eine Konfrontation auf dem Spielplatz und weisen das Mädchen zurecht. Aylin T. schreit Maurer anschliessend auf Türkisch an. Maurer nimmt es mit ihrem Handy auf. «Als ich es übersetzen liess, traf mich fast der Schlag», sagt Maurer. T. drohe darin, sie zu erschiessen. Eine weitere Nachbarin, Pinar P.* (35) spricht selbst türkisch und bestätigt Maurer die Übersetzung.
Mehrere Morddrohungen und Angriffe
Auch Pinar P. hat schlimme Erfahrungen mit T. gemacht. Dabei habe alles sehr harmonisch angefangen: «Nachdem T. eingezogen war, hatten wir Kontakt. Ich habe auch auf ihre Tochter aufgepasst», sagt sie.
Nach rund zwei Jahren dann der Bruch: «Als ich einmal bei der Arbeit war, schrie sie unsere Kinder an. Mein Mann wollte sie darauf ansprechen und es eskalierte.» T. habe mit Gewalt gedroht und gesagt, dass «etwas passieren» würde, wenn ihr Mann wieder aus dem Gefängnis käme. Weshalb er eine Haftstrafe absitze, wissen die Nachbarn aber nicht. «Später am Abend schickte sie mir eine Sprachnachricht und drohte, mir den Kopf wegzupusten.» Dafür habe sie T. angezeigt, sagt Pinar P.
Angriff mit Kristallvase
Auch Ralf G.*, ein weiterer Nachbar, berichtet über Probleme: «Ich stand einmal bei ihr an der Tür, weil ich mich wegen Lärm beschweren wollte. Sie hat mich einer Kristallvase attackiert. Ich konnte gerade noch ausweichen, sonst wäre ich vielleicht nicht mehr hier.»
Angesichts dieser Schilderungen erstaunt es, dass die Verwaltung noch nicht eingegriffen hat. Trotz Polizeieinsätzen, Drohungen, Beschimpfungen und Lärm reagierte die Verwalterin der Überbauung, die Livit AG, bislang zurückhaltend. «Zuerst hiess es, dass sich drei Leute beschweren müssen, bis man etwas unternehmen könne», sagt Monika Maurer. «Jetzt sind es über zwölf Parteien, die mit einer Unterschriftensammlung verlangen, dass sich etwas ändern muss, doch es passiert einfach nichts!»
Zu den Vorwürfen äussert sich Livit wegen des Persönlichkeitsschutzes nur generell: «Das Mietrecht setzt klare Grenzen für sofortige Kündigungen. In Fällen, in denen aus Sicht der Polizei eine ernsthafte Gefahr besteht, sucht diese den Kontakt zur Verwaltung und weist auf notwendige Massnahmen hin. Das war hier bisher nicht der Fall.» Zudem gäbe es mehrere Sichtweisen. Heisst: «Auch die betroffene Mieterin hat sich bei uns gemeldet und fühlt sich bedroht.»
Kontaktverbot vs. Mediation
Zunächst müssten ohnehin angemessene Schritte unternommen werden: Kontaktaufnahme mit allen Parteien, möglicherweise Abmahnungen oder Kündigungsandrohungen. «Auch die Organisation einer Mediation gehört dazu. Einige Parteien haben diese Möglichkeit abgelehnt», so die Verwalterin.
«Natürlich haben wir die Mediation abgelehnt», erklärt Monika Maurer. Der Grund: «Die Polizei hat uns explizit abgeraten, mit Frau T. zu kommunizieren.»
Blick fragte auch bei der Winterthurer Polizei nach. Diese bestätigt wegen des Persönlichkeitsschutzes nur, dass in den letzten zwei Jahren rund ein Dutzend Einsätze bei der betreffenden Überbauung stattfanden.
Gerne hätte Blick auch die Sichtweise, von Aylin T. erfahren. Nachdem sie zunächst schriftliche Fragen verlangt hatte, reagierte sie auf weitere Anfragen nicht mehr.
* Namen geändert
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