Am Sonntag um kurz vor 2 Uhr habe eine Patrouille an der Neubrückstrasse in Bern eine gesuchte Person entdeckt, teilte die Kantonspolizei Bern am Sonntag mit. Als Polizisten den Mann hätten kontrollieren wollen, sei dieser in Richtung Innenhof der Reitschule geflüchtet.
Dort anwesende Personen hätten versucht, die Einsatzkräfte daran zu hindern, zum Mann zu gelangen, schrieb die Polizei. Die Mitarbeitenden der Polizei seien mit Flaschen und anderen Gegenständen angegriffen worden.
In der Folge setzte die Polizei nach eigener Aussage Gummischrot und Reizgas ein, um sich zu schützen. Zudem bot sie weitere Polizisten auf. Insgesamt seien drei Personen festgenommen worden, darunter der Flüchtige.
Die Reitschule widersprach der Darstellung der Polizei. Der Einsatz sei ohne Vorwarnung und ohne erkennbare Notlage erfolgt, schrieb sie in einem Communiqué. Gegen die Betroffenen und Besuchenden der Reitschule sei seitens der Polizei unvermittelt, massiv und ohne ersichtlichen Grund Gewalt angewendet worden.
Der Einsatz habe für erhebliche Unruhe gesorgt und bei zahlreichen Gästen Verunsicherung und Angst ausgelöst, hiess es weiter. Weiter sei die Polizei für eine Kontaktaufnahme des Sicherheitspersonals vor Ort nicht ansprechbar gewesen und habe auch vorgängig nicht über das Sicherheitstelefon Kontakt aufgenommen, wie dies eigentlich vereinbart worden sei.
Laut der Polizei erlitten zwei Polizisten und eine der angehaltenen Personen leichte Verletzungen. Auch seien mehrere Patrouillenfahrzeuge und andere Autos beschädigt worden.